Die Deutsche Telekom hat im ersten Halbjahr einen Rekordverlust von 3,9 Milliarden Euro gemacht. Dies ist vor allem auf Abschreibungen bei neukonsolidierten Gesellschaften wie der US-Mobilfunktochter VoiceStream zurückzuführen, berichtete Konzernchef Helmut Sihler am Mittwoch bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz in Bonn. Im gesamten Jahr 2001 hatte Europas größtes Telekommunikationsunternehmen ein Minus von 3,5 Milliarden Euro ausgewiesen.
Trotzdem Wachstumskurs
Trotz des Rekordverlustes im Halbjahr blieb der Bonner Telefonriese weiter auf Wachstumskurs. Der Konzernumsatz stieg um fast 15 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg ohne Sondereinflüsse um 7,2 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Der Schuldenberg konnte auf 64,2 Milliarden Euro reduziert werden.
Jetzt Strategie auf dem Prüfstand
Sihler, der vor gut einem Monat Ron Sommer abgelöst hatte, nannte das Ergebnis angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ermutigend und insgesamt sehr zufrieden stellend. Vordringliche Aufgabe des Vorstandes ist nun nach seinen Worten die Überprüfung der Unternehmenstrategie. Ergebnisse will Sihler aber erst im November mitteilen.
Mobilfunktochter brachte Schub
Wesentlicher Wachstumsträger bei der Deutschen Telekom war im ersten Halbjahr erneut die Mobilfunktochter T-Mobile, die die Marktführerschaft in Deutschland weiter ausbauen konnte und auch in den USA Boden gut machte. Die Gesamtumsatzerlöse der T-Mobile stiegen um 53 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Das EBITDA erhöhte sich um 86 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro.