Der neue Rentenversicherungsbericht, der am Mittwoch auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts stand, wird jährlich aktualisiert. Die Prognosen beruhen nach den Worten von Bundessozialminister Franz Müntefering (SPD) auf "konservativen" Annahmen. Nachstehend die wichtigsten Punkte:
Nullrunden bis 2009
Die 20 Millionen Rentner müssen sich auch 2007 und 2008 wieder auf Renten-Nullrunden einstellen. Aktuell - das heißt in den Jahren 2005 bis 2008 - bleiben sie dank einer Schutzklausel vor Rentenkürzungen von 3,1 Prozent im Westen und 2,1 Prozent im Osten verschont. Diese unterbliebenen Abschläge sollen in den Jahren nach 2011 mit den dann erwarteten Rentensteigerungen zur Hälfte verrechnet werden.
Renten sollen um 21 Prozent steigen - bis 2020
Die Bundesregierung rechnet bis 2020 mit einer Steigerung der Renten um 21 Prozent oder 1,4 Prozent im Jahresdurchschnitt. Dabei ist unterstellt, dass sich die Löhne im Westen nach 2010 im Durchschnitt um 2,5 Prozent erhöhen, im Osten um 3,6 Prozent. Die Beschäftigung nimmt der Prognose zufolge bis 2020 um rund 800.000 zu. Die Entwicklung der Renten hängt von der künftigen Entwicklung der Löhne und der Beschäftigung ab.
Rentenbeitrag von 19,5 Prozent
Der Beitragssatz zur Rentenversicherung steigt 2007 von 19,5 auf 19,9 Prozent und bleibt auf diesem Niveau bis 2012, sinkt dann bis 2014 auf 19,2 Prozent. 2019 steigt er dann wieder auf 19,5 Prozent, ein Jahr später auf 20,0 Prozent. Das Rentenniveau - gemessen am Einkommen - sinkt von derzeit 52,4 Prozent auf 46,6 im Jahr 2020. - Bei den Rentenfinanzen gibt es leichte Entwarnung, da die Rentenkassen 2006 wegen Umstellung der Abrechnungsmodalitäten einmalig 13 statt 12 Mal Beiträge vereinnahmten. Eine "Rente auf Pump" wie 2005, als die Bundesregierung wegen kurzfristiger Liquiditätsengpässe erstmals mit Krediten einspringen musste, zeichnet sich nicht ab.
Finanzreserve von 50 Prozent einer Monatsausgabe
Die Finanzreserve, die Anfang 2006 auf 10 Prozent einer Monatsausgabe abgeschmolzen war, wird bis Ende des Jahres mit 8,2 Milliarden Euro wieder gut die Hälfte einer Monatsausgabe erreichen. Zwar wird das Finanzpolster in den beiden kommenden Jahren nochmals dünner, bis 2010 soll es aber doch erneut knapp 50 Prozent einer Monatsausgabe erreichen.