Michael Jackson "King of Pop" im Rollstuhl

Der Oberkörper ist nach vorn gebeugt, das Gesicht mit einem Mundschutz verhüllt, auf dem Kopf trägt er ein Basecap. Die "New York Daily News" druckte Bilder von Michael Jackson - im Rollstuhl sitzend und in offenbar schlechtem Gesundheitszustand. Aber ist der vermummte Mann wirklich der einstige King of Pop?

Pop-Prinz passé, nie wieder Moonwalk - die Boulevardpresse überschlägt sich mit Meldungen über den Absturz Michael Jacksons. Der Grund ist ein Foto, das die amerikanische Tageszeitung "New York Daily News" veröffentlichte und das angeblich Michael Jackson im Rollstuhl zeigt. Wie ein Großvater lässt er sich darauf in Pyjama und Pantoffeln durch Las Vegas schieben. Passanten meldeten sich zu Wort, die gesehen haben wollen, dass sich die Haut des Popstars schält "wie die einer Schlange". Und der amerikanische Fotograf Mike Lopez schildert gegenüber der "New York Daily News", dass Jackson "dünn und eingefallen" ausgesehen habe.

Absturz nach Gerichtsprozess

Die englische Zeitung "Sun" nahm das Foto zum Anlass, um Jacksons Wandel zum physisch und psychisch labilen Objekt zu beschreiben. Die Pop-Ikone hätte einen dramatischen Wandel erlebt seit sie im Jahr 2005 wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht stand. Zwar wurde Jackson freigesprochen, doch habe er sich nicht der Öffentlichkeit stellen wollen und stattdessen auf verschreibungspflichtige Schmerzmittel zurückgegriffen. Der Verfall seiner "Neverland"-Ranch und die nur knapp abgewandte Zwangsversteigerung seien weitere Indikatoren für den Absturz des Stars gewesen.

Aber sind die Bilder überhaupt echt? Der angebliche Jackson ist auf dem Foto kaum zu erkennen. Sein Gesicht verschwindet unter einem hochgeschlagenen Kragen, er trägt ein Baseballcap und eine Sonnenbrille. Das einzige, das bei der Gestalt im Rollstuhl an Jackson denken lässt, ist der Mundschutz. Es wäre nicht der erste Doppelgänger, der für Schlagzeilen sorgt. Bereits im Mai 2006 kam es zu einem Skandal, als das US-Magazin "GQ" Fotos druckte, die angeblich Michael Jackson zeigten. Es handelte sich dabei allerdings nur um einen Imitator, der die Aktion als Satire bezeichnete.

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