Sterling Airways Billig-Airline fliegt in die Pleite

Die Finanzkrise hat den in Dänemark ansässigen Billigflieger Sterling Airways flügellahm gemacht: Die Fluglinie meldete Insolvenz an und stellte ihren Betrieb ein. Betroffen sind auch Fluggäste in Deutschland.

Die skandinavische Billigfluglinie Sterling Airlines ist insolvent. Grund seien unter anderem "signifikant gestiegene Treibstoffpreise" und die "Stagnation des Marktes" infolge der Finanzkrise, teilte das Unternehmen mit Sitz in Kopenhagen mit. Zudem hätten die Anteilseigner vor allem aus Island mit der Krise auf den Kreditmärkten zu kämpfen. Alle Flüge wurden umgehend gestrichen. Die Geschicke der rund 1100 Mitarbeiter werden nun in die Hände eines Insolvenzverwalters gelegt.

Sterling Airways flog Ziele innerhalb Skandinaviens und Europa an. In Deutschland hatte die Airline Flüge von Berlin nach Kopenhagen im Flugplan. Passagiere, die bei der Airline direkt gebucht haben, könnten keine Entschädigung für ihre Tickets erwarten, wie das Unternehmen mitteilte. Die Fluglinie SAS bot Sterling-Passagieren und Crewmitgliedern verfügbare Plätze in Richtung Kopenhagen an. Die norwegische Billigfluglinie Air Shuttle, die bisher mit Sterling zusammenarbeitete, will einige Routen der insolventen Fluglinie übernehmen.

In Kopenhagen wollen die Norweger ein neues Drehkreuz aufbauen. In den vergangenen Wochen sei hart um das Überleben von Sterling Airways gekämpft worden, es habe sich aber kein Investor gefunden, erklärte die Airline. Die isländischen Eigentümer von Sterling wollten dem Unternehmen in diesem Jahr Geld für ein Restrukturierungsprogramm zur Verfügung stellen. Doch dann brach Ende September das isländische Finanzsystem zusammen. Bereits im vergangenen Jahr häufte Sterling Airways den Angaben zufolge wegen steigender Kerosinpreise und der schwächelnden Nachfrage Verluste an, weshalb das Restrukturierungsprogramm nötig gewesen wäre.

DPA/AP

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