Architekt, Stadtplaner und Baumeister in einer Person - der Spieler lernt in der Simulation "Bau AG" wirklich fast sämtliche Facetten des Bauwesens kennen und hat dabei alle Hände voll zu tun. Bis auf der tristen Sandfläche des Bauplatzes ein schmuckes Einfamilienhaus, Hotel oder gar ein Einkaufszentrum entsteht, gilt es, eine Vielzahl von Arbeitsschritten zu absolvieren: Vom ersten Bauplan über die Beschaffung von Arbeitsmaterialien, dem Rekrutieren von Personal und dem Anmieten von Maschinen bis hin zum Ausheben des Fundaments ist es schon ein weiter Weg. Bis das Haus dann steht, Gas-, Wasser- und Stromleitungen installiert sind und sich die Fassade harmonisch ins städtische Umfeld einfügt, werden dem Spieler viel Dispositionstalent, Gespür für die optimale Logistik und ein überlegter Umgang mit den begrenzten finanziellen Ressourcen abverlangt. "Bau AG" ist ein ernsthaftes Programm, für das man Zeit und viel Geduld mitbringen sollte. Angesichts der Vielfalt und Komplexität der Aufgaben ist eine gründliche Einarbeitung unabdingbar. Und es dauert, bis sich die ersten motivierenden Erfolge einstellen.
Vorgegebene Missionen mit festen Aufgaben, die im Rahmen eines festen Zeitlimits und Budgetrahmens zu lösen sind, bestimmen den Karriere-Modus. Wer möchte, darf im "Sandkasten" jedoch auch ohne alle Beschränkungen vor sich hinbetonieren. Intuitiv über Icons erreichbare, klar strukturierte Menüs sorgen dafür, dass man auf den frei dreh- und zoombaren 3-D-Bauplätzen selbst in mehrstöckigen Hochhäusern nie den Überblick verliert.
Die unspektakuläre, aber zweckmäßige Grafik lenkt nicht mit knalligen Effekten vom ernsthaften Geschehen ab. Gleiches gilt für die dezente Hintergrundmusik, die man beim Hantieren mit Baggern, Gabelstaplern und Kränen schon bald gar nicht mehr wahrnimmt.
Bau AG
Hersteller/Vertrieb | Elektrogames/Codemasters |
Genre | Simulation |
Plattform | PC |
Preis | ca. 40 Euro |
Altersfreigabe | o.A. |
Fazit: "Bau AG" bildet das Geschehen auf der Baustelle sehr gewissenhaft, aber auch nüchtern und reichlich humorlos ab. Man sollte tatsächlich ein gewisses Interesse für die Branche mitbringen, die über eine "Sim City"-Begeisterung hinausgeht, um sich angesichts des fitzeligen Mikromanagements noch unterhalten zu fühlen. Kein Spiel für die schnelle Partie zwischendurch, sondern eher etwas für Menschen, die gerne in aller Seelenruhe wochenlang an ihrem virtuellen Traumhäuschen vor sich hinwerkeln.
