Im Mittelpunkt von Film und Spiel stehen die Geschwister Jared, Simon und Mallory, die nach der Scheidung ihrer Eltern in ein altes Landhaus ziehen - und schnell merken, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie hören unerklärliches Getrappel in den morschen Dielen, und die Katze der Kinder ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Rasch stellt sich heraus, dass die Kids sich das Haus mit einem Kobold namens Thimbletack als Untermieter teilen.
Von Wichten und anderen Zauberwesen handelt auch das Handbuch der magischen Geschöpfe, dessen Autor auch der seit 80 Jahren verschollene Hausherr ist: Arthur Spiderwick, seines Zeichens Großonkel der drei abenteuerlustigen Kinder und Namensgeber von Buch, Film und Spiel. Sein Werk stellt sich, zusammen mit einem sehenden Stein, als Tor zu einer fantastischen Welt heraus, in der Fabelwesen wie Goblins, Greife, Elfen und Zwerge ihr Unwesen treiben - und den magischen Schmöker in ihre Finger bekommen wollen.
Der Clou des Spiels: Während des etwas kurz geratenen Abenteuers wechselt man immer wieder die Figuren. Wird der kleine Kobold etwa gesteuert, verändern sich nicht nur die Kulissendimensionen entsprechend, sondern auch das Gameplay. So muss der Wicht vornehmlich nicht allzu schwierige Hüpfeinlagen meistern und aufmüpfige Kakerlaken verdreschen. Mit Jared, Mallory und Simon geht es indes Adventure-lastiger zur Sache. Die meiste Zeit über rennen sie durch die acht verschiedenen Schauplätze und sammeln Objekte ein, um sie an anderer Stelle für das Öffnen von Schlössern und Toren zu verwenden. Aber auch hier kommt die Action nicht zu kurz, wenn allerlei Fantasie-Viecher um eine Abreibung betteln ...
Was stört, ist die träge Handhabung und die Kameraführung, die das Geschehen nicht immer optimal einfängt und ständig nachjustiert werden muss. Probleme, mit denen schon die früheren Filmumsetzungen des verantwortlichen Entwicklerteams Stormfront Studios ("Eragon") zu kämpfen hatten. Dennoch bleibt positiv zu vermerken, dass die von Kobold-Reimen begleiteten Jump&Run-Sequenzen, die jeweils individuellen Fähigkeiten der einzelnen Charaktere und die freischaltbaren Coop-Elemente dem Action-Adventure zu mehr Abwechslungsreichtum verhelfen.
Die Geheimnisse der Spiderwicks
Hersteller/Vertrieb | Stormfront Studios/Vivendi |
Genre | Action-Adventure |
Plattform | PlayStation2, PC, Nintendo DS, Wii, Xbox 360 |
Preis | ca. 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Der Soundtrack ist sehr gelungen und unterstützt die bizarre Fantasy-Atmosphäre - was natürlich daran liegt, dass er ebenso wie so manche Videosequenz direkt dem Film entstammt. Die bei Kino-Umsetzungen oft angebrachte Skepsis ist bei den "Spiderwick Chronicles" nur bedingt berechtigt. Während die Qualität anderer Adaptionen bisweilen schmerzhaft veranschaulicht, dass es nur darum ging, mit einem klingenden Merchandising-Namen auf einer Erfolgswelle mitzureiten, wäre "Die Geheimnisse der Spiderwicks" auch losgelöst von der Buch- oder Film-Vorlage zufriedenstellende Zocker-Kost. Zumindest für junge Spieler. Ein "Musthave" ist der Titel allerdings sicher nicht. Dazu ist das Ganze zu durchschnittlich, die Grafik zu unspektakulär und die Entwicklung der Story zu geradlinig.