Wie in den fünf vorangegangenen Teilen der Reihe avanciert Ratchet, der gelernte Mechaniker von der Rasse der Lombax, auch diesmal zum Helden, unterstützt von seinem hüfthohen Roboter-Kumpan Clank. Ihr Gegenspieler hat Format, zumindest wenn es um seinen Größenwahn geht. Der zu klein geratene Imperator Parsifal Tachyon will mehr als alle James-Bond-Bösewichte zusammen: Er strebt nicht nur die Welt-, sondern die ganze Universumsherrschaft an.
Dankenswerterweise werden Ratchet und sein sarkastischer Blech-Freund im Kampf gegen des Kaisers neue Roboter-Schergen mit allerlei absurden Gadgets und Waffen unterstützt. So gibt es einen Tornado-Werfer oder - total abgefahren - ein "Groovitron", das Discokugeln verschießt und den Gegner zum hemmungslosen Tanzen zwingt. In diesem Zustand eine leichte Beute für Ratchet und seinen gewaltigen Schlagschraubenschlüssel. Nach jedem Kampf gegen Hightech-Rivalen lösen sich deren Überreste in Einzelteile auf, sodass die beiden - wenn schon nicht als die größten Helden der Galaxis - immerhin als die größten Altmetall-Sammler des Universums gelten dürfen.
Mit den eingesammelten Schrauben lässt sich das eigene Waffenarsenal gehörig aufrüsten, sodass der Zerstörungswut des Spielers bald keine Grenzen mehr gesetzt sind. Was "Ratchet & Clank: Tools of Destruction" zu weit mehr als einem durchschnittlichen Jump&Run- und Action-Mix macht, sind neben der gelungenen Optik der schräge Humor inklusive zahlloser Slapstickeinlagen und das abwechslungsreiche Gameplay. Beispielsweise kann Ratchet mit seinen Spezialschuhen wie ein Inlineskater über Schienen grinden, während Begleiter Clank - Rucksacktourist, Navigationssystem und Nervensäge in Einem - in manchen Situationen die Zeit verlangsamt, um so eines der wenigen Rätsel zu knacken. Last but not least kommen in einigen Sequenzen die Lagesensoren des Six-Axis-Controllers zum Einsatz - etwa, wenn der langohrige Ratchet wie ein Base-Jumper durch die Lüfte segelt.
Ratchet & Clank Future: Tools of Destruction
Hersteller/Vertrieb | Insomniac/Sony |
Genre | Action-Adventure |
Plattform | PlayStation3 |
Preis | ca. 60 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Knifflig ist das alles jedoch nicht, geschweige denn innovativ. Besitzer der Vorgänger dürften sich während des rund zwölfstündigen Trips durch 20 Level auf unterschiedlichen Planeten ein bisschen langweilen, da selbst die Boss-Duelle nur bedingt fordern. Neulinge bekommen indes ein leicht zugängliches Game serviert, das wegen seiner hohen Gag-Dichte kaum Langeweile aufkommen lässt.