"UFO: Afterlight" Mäßig mobil auf dem Mars

Nach "Aftermath" und "Aftershock" folgt nun "Afterlight" - was auch immer dieser mysteriöse Titel bedeuten mag, die große Erleuchtung für den Strategiesektor ist auch der aktuelle "UFO"-Titel nicht geworden.

Bis in die frühen 90er-Jahre reichen die Anfänge der "UFO"-Strategie-Reihe zurück. Das damals von der mittlerweile geschlossenen Spieleschmiede Microprose für "UFO: Enemy Unknown" kreierte Konzept wurde in den Grundzügen bis heute beibehalten und seit "UFO: Aftermath" von Altar Interactive weiterentwickelt. Nach "Aftershock" folgt nun "Afterlight" - was auch immer dieser mysteriöse Titel bedeuten mag, die große Erleuchtung für den Strategiesektor ist auch der aktuelle "UFO"-Titel nicht geworden.

Wie in den Vorgängern wechselt man in "Afterlight" ständig zwischen Taktik- und Strategie-Modus hin und her. Letzteren nutzt der Mars-Siedler, um seine (einzige) Basis auszubauen und neue Technologien zu entwickeln. Spieltiefe wird dabei angesichts schier unerschöpflicher Möglichkeiten in Forschung, Produktion und Ausrüstung der eigenen Soldaten zur Genüge geboten. Allerdings gilt es, die vorhandene Manpower sinnvoll einzuteilen: Insgesamt stehen dem Spieler nur 20 Kämpfer, Forscher und Techniker zur Verfügung.

Ständig müssen auf dem Mars jedoch weitere Regionen zu erschließen - allein, um den Ressourcenbedarf zur Erweiterung der Basis sicherzustellen. Im weiteren Verlauf darf man den roten Planeten dann durch Terraforming in eine menschenfreundliche grüne Oase verwandeln.

Im Taktik-Teil machen sich die Außenteams auf den Weg, um beispielsweise allzu aufdringliche Aliens in ihre Schranken zu verweisen. Das Besondere dabei: Nach jeder Aktion legt das Spiel zunächst eine Pause ein, in der man den nächsten Schritt planen kann - bis dann die komplette Mannschaft zum Zug gekommen ist, vergeht also viel Zeit, in der von "Spielfluss" eigentlich nicht mehr die Rede sein kann.

Bei den Ausflügen werden auch andere Schwächen von "Afterlight" offenbar: Weder die eigenen Leute noch die bösen Aliens sind mit einer nennenswerten Künstlichen Intelligenz gesegnet, der Spieler sieht sich oft gezwungen, dem dämlichen Verhalten der Pixelsoldaten manuell gegenzusteuern. Dabei machen ihm die durch unterschiedliche Höhenstufen bedingten Tücken der Kamerasteuerung zusätzlich das Leben schwer.

Bei Grafik und Sound präsentiert "UFO: Afterlight" gediegenes Mittelmaß - wobei das öde Rot der Planetenoberfläche, die grobklotzigen Gebäude und das Pausengestotter im Gameplay der Atmosphäre nicht unbedingt zuträglich sind. Man muss die Vorgänger-Titel schon richtig ins Herz geschlossen haben, um "Afterlight" vorbehaltlos mögen zu können.

UFO: Afterlight

Hersteller/Vertrieb

Altar Games/Morphicon

Genre

Strategie

Plattform

PC

Preis

ca. 35 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Insgesamt bleibt der "UFO"-Ansatz nach wie vor interessant und hat immer noch genug Potenzial für monatelangen, tiefgründigen Strategie-Spaß. Um jedoch wirklich dauerhaft an den Bildschirm bannen zu können, bedarf es vor allem einer deutlich verbesserten Steuerung und einer Künstlichen Intelligenz, die diesen Namen auch verdient. In seiner gegenwärtigen Form ist "UFO: Afterlight" allenfalls für eingefleischte Fans interessant.

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Herbert Aichinger/Teleschau

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