"Universe At War: Angriffsziel Erde" Etwas mehr Abstand, bitte!

Taktiere lieber ungewöhnlich: In Segas "Universe At War: Angriffsziel Erde" sind die grundlegend unterschiedlichen Fraktionen der Star.

Etwas mehr Abstand zum effektreichen Geschehen hätte "Universe At War" wahrlich nicht geschadet, zumal manche Einheiten den halben Bildschirm einnehmen. Doch so sehr die Übersicht in den Echtzeit-Schlachten auch leidet, so sehr freut sich das Strategenherz über die wohl vielseitigsten Fraktionen seit "Starcraft".

In der 23 Missionen umfassenden Kampagne übernimmt der Spieler zunächst die Kontrolle der Novus - ein gefühlskaltes Maschinen-Kollektiv, das Unmengen von billigen Blechkameraden ausspuckt. Diese dürfen sich innerhalb des eigenen Energienetzes blitzschnell von einem Punkt zum nächsten teleportieren und werden von High-Tech-Panzern und -Fliegern flankiert. Fast jede Novus-Einheit besitzt mindestens eine Spezialfähigkeit, was variable Taktiken ermöglicht, aber auch etwas Einarbeitungszeit benötigt.

Etwas unkomplizierter lassen sich indes die Hierarchie-Invasoren steuern, die von Kopf bis Fuß auf Zerstörung eingestellt sind. Entsprechend offensivstark ziehen die Aggro-Aliens zu Felde - allen voran mit gewaltigen Kampfläufern, die gleichzeitig auch mobile Fabriken sind. Was von ihnen nicht geplättet wird, kommt in die Recycling-Mägen der Reaper-Drohnen - gleich, ob Panzerreste, Stallungen oder Kühe. Der Ressourcenhunger der Hierarchie, die der Spieler ab Level acht übernimmt, ist mindestens so enorm wie ihre Bösartigkeit.

Mit den Masari halten schließlich nahezu gottgleiche Geschöpfe und gravierende Änderungen Einzug ins Spiel. Anstatt weiter brav von einer Mission zur nächsten zu eilen, müssen PC-Generäle plötzlich globale Entscheidungen treffen. Auf einer Weltkarte, die in zwei Dutzend Regionen aufgeteilt wurde, wollen Produktions- und Forschungsgebäude errichtet, Truppen ausgehoben und in die Schlacht geführt werden. Dabei müssen sich die Masari immer wieder entscheiden, ob sie im Licht oder Schatten wandeln wollen. Entsprechend des gewählten Energie-Modus fallen die Fähigkeiten ihrer ebenso kostspieligen wie mächtigen Einheiten komplett unterschiedlich aus.

Keine Frage: Die Mannschaften sind in "Universe At War" der Star. Wie unglaublich vielseitig die Kriegsparteien mitsamt ihrer Heldenfiguren sind, wird allerdings erst im Multiplayer-Modus deutlich, der mit 24 abwechslungsreichen Karten ausreichend Platz für experimentierfreudige Strategen und kurzweiligen Partien bietet.

Universe At War: Angriffsziel Erde

Hersteller/Vertrieb

Petroglyph/Sega

Genre

Strategie

Plattform

PC, Xbox 360

Preis

ca. 50 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Grafisch kann der Titel zwar nicht mit dem Effektgewitter "Command & Conquer 3" gleichziehen, überzeugt jedoch ebenfalls durch schicke Blitze und gewaltige Explosionen. Die aus "Star Wars: Empire At War" übernommene Gefechtskamera hätte man sich angesichts der Nähe zum Geschehen jedoch schenken können ...

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Gerd Hilber/Teleschau

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