"Unreal Tournament 3" Schöner surfen

"Unreal Tournament 3" ist schön, schnell - und alles andere als "echt". Was gut so ist.

Das vorweg: Die groß angekündigte Solo-Kampagne nebst "epischer Geschichte" und toller Renderfilmchen hätte man sich getrost sparen können, werden in den fünf Akten doch dieselben Ballereien ausgetragen, die auch im Multiplayer-Modus warten. Zwar leisten die Computer-gesteuerten Bots ganze Arbeit. Allerdings ist "Unreal Tournament 3" ein Game, das nicht gerne alleine gezockt wird. Ganz im Gegenteil. Je mehr Spieler sich an den Sci-Fi-Schlachten beteiligen, desto besser. Bis zu 32 menschliche Kontrahenten dürfen antreten, was vor allem in der Deathmatch-Variante, in der jeder auf sich allein gestellt ist, den Puls in die Höhe treibt.

Wer es ein wenig geruhsamer angehen möchte, entscheidet sich für eine der teambasierten Varianten - etwa "Capture the Flag". Am kniffligsten ist jedoch "Warfare", ein Modus, in dem beide Teams versuchen, den gegnerischen Energiekern zu zerstören. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Aktionen untereinander abgesprochen und abgestimmt werden, da erst einmal bestimmte Knotenpunkte erobert und gehalten werden müssen.

Natürlich läuft das Ganze alles andere als friedlich ab. Mit altbekannten Wummen wie "Bio Rifle" und "Redemeer", aber auch mit neuem Kriegsgerät rücken sich die Kontrahenten auf die Pelle. Eine Armada von Fahrzeugen - vom flinken, aber langweiligen Jeep der Menschen bis hin zum trägen, aber gewaltigen Dark Walker der Necris - steht ebenfalls zur Verfügung, kommt aber nur bestimmten Spielmodi zum Einsatz. Allzeit bereit ist dagegen das "Hoverboard", eine Art schwebendes Surfbrett, das wohl die segensreichste Erfindung seit Anbeginn der Multiplayer-Shooter ist. Elendslange Fußmärsche gehören damit jedenfalls der Vergangenheit an. Übertreiben sollte der Gamer seine Schwebeeinlagen aber auch nicht, da er während des Flugs ein leichtes Ziel darstellt.

Das hervorragend ausbalancierte Game vertraut auf die hauseigene "Unreal Engine 3", die derzeit auch bei zig anderen Titeln zum Einsatz kommt. Das Ergebnis reicht zwar nicht an aktuelle Titel wie "Call of Duty 4" oder gar "Crysis" heran, überzeugend ist die Optik dennoch. Dies hängt größtenteils mit den atemberaubend schön designten Maps zusammen. Aber auch die Charaktermodelle, die sich auf vielfältige Art und Weise verändern lassen, strotzen vor Details. Umso kurioser, dass das rasante Gameplay so gut wie keine Atempausen gönnt, um sich daran zu erfreuen. Und wer "UT 3" auf Wettbewerbsniveau spielt, fährt die Grafikdetails sowie herunter.

Unreal Tournament 3

Hersteller/Vertrieb

Epic Games/Midway

Genre

Action

Plattform

PC

Preis

ca. 40 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Völlig missraten ist dagegen die deutsche Lokalisation. Haarsträubende Übersetzungsfehler und unpassende Synchronsprecher sorgen für unfreiwillige Lacher. Höhepunkt des Absurden: Einer der Kollegen bekam die Stimme des "South Park"-Chefkochs. Zum Glück lässt sich "Unreal Tournament 3" auch auf Englisch installieren ...

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Artur Hoffmann/Teleschau

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