Festplatte Schlampige Datenlöschung kann teuer werden

Computer gebraucht zu kaufen liegt im Trend. Doch Vorsicht: wer seinen PC verkaufen will, sollte darauf achten, dass die Festplatte richtig gelöscht ist.

Ein Schnäppchen sind sie allemal: gebrauchte Computer. Gerade Firmen, Behörden und Gerichte verkaufen ihre ausrangierten Geräte gern und freuen sich über sie Einnahmen. Doch manch ein Käufer staunt nicht schlecht, wenn er zu Hause plötzlich private Daten Dritter auf dem Bildschirm hat. Das Problem: häufig werden die Festplatten solcher PC's nicht sorgfältig genug gelöscht.

Schadenserstaz bei Missbrauch

Die Gefahr, dass Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse nach außen dringen ist durch eine einfache Formatierung nicht gebannt. Dem Verkäufer kann so eine "Panne" teuer zu stehen kommen. Er muss unter Umständen sogar mit Schadensersatzforderungen rechnen wenn Dritte Missbrauch mit derart erlangten Daten betreiben. "Wer personenbezogene Daten verarbeitet, muss sie vor dem Zugriff von Unbefugten schützen. Deshalb ist sicher zu stellen, dass die Daten auf den Festplatten von PCs vor ihrer Aussonderung tatsächlich und nachhaltig gelöscht sind," so die nordrhein-westfälische Datenschutzbeauftragte Bettina Sokol.

Formatieren allein reicht nicht

Die gängigen Löschroutinen und selbst Formatierungskommandos der heutigen PC-Betriebssysteme gewährleisten nach Angaben der Datenschützer keine nachhaltige Entfernung der Daten. Sie ändern lediglich die Struktur der Festplatte, hinterlassen den größten Teil der Daten unversehrt und können mit entsprechender Software zumindest teilweise wieder hergestellt werden. Solche Programme gibt es sogar kostenlos im Internet zum Download.

Die Lösung: Löschprogramme

Abhilfe schaffen spezielle Löschprogramme. Verschiedene Anbieter verkaufen diese Programme. Aber auch das bekannte Verschlüsselungsprogramm PGP stellt eine Routine zur sicheren Datenlöschung zur Verfügung. Letztlich kommt es aber nur darauf an, dass die gesamte Festplatte möglichst mehrfach mit Bitmustern überschrieben wird. Nichts anderes machen diese Programme. Sokol resümiert: "Das Problem des sicheren Löschens ist durchaus zu lösen. Firmen und Behörden müssen sich nur der Problematik bewusst sein und ihrer Verantwortung nachkommen."

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