Dirk Hensen

Der Amoklauf von Winnenden versetzt auch das soziale Netzwerk SchülerVZ in einen Ausnahmezustand. Sehr viele verstörte Jugendliche versuchen, sich online mit Trauer und Angst auseinanderzusetzen. Währenddessen kämpfen die Betreiber um Kontrolle in der Community - und erzeugen Frust und Unverständnis.

Soziale Netzwerke im Internet sind wie eine große Party: Man trifft viele Menschen, plaudert und schlägt auch mal über die Strenge. Am nächsten Tag ist der Kater groß: Datenhändler hacken sich zu den persönlichen Informationen - mittels ganz legaler Methoden.

Die deutsche Studentencommunity StudiVZ hat die Plagiats-Vorwürfe des Konkurrenten Facebook zurückgewiesen. StudiVZ-Chef Marcus Riecke wirft dem US-Unternehmen wiederum vor, ein "weltweites Monopol" anzustreben. Neben einem kalifornischen beschäftigt sich auch ein deutsches Gericht mit dem Fall.

Das Studentennetzwerk StudiVZ hat seine Geschäftsbedingungen geändert. Aus Angst, dass persönlichen Nutzer-Daten an Werbeunternehmen verkauft werden könnten, wandern Mitglieder zu anderen Netzwerken. Unkommerzielle Newcomer wie Kaioo profitieren von dem noch kleinen Zustrom der Protestler.

Erst hat der Holtzbrinck-Verlag Millionen investiert, jetzt will das Unternehmen mit dem StudiVZ verdienen. Personalisierte Werbung soll die Vorlieben der Nutzer ansprechen - ein Verkauf der Daten sei jedoch nicht vorgesehen.