Eigentlich ist Sajedene diejenige, die im Online-Strategiespiel "Dota 2" ihre Gegner überfällt. Mit Maus und Tastatur hetzt sie ihnen Armeen von virtuellen Fabelwesen auf den Hals. Doch nun ist Nikki Elise, wie Sajedene abseits der Spielwelt heißt, selbst Opfer eines Überfalls geworden - und der war alles andere als virtuell. Während sie gerade eine Partie "Dota 2" spielte, drangen zwei bewaffnete Männer in das Haus der jungen Frau in Phoenix, Arizona ein und raubten sie aus. Vor laufender Kamera, denn Elise filmt sich regelmäßig beim Spielen und stellt das Ganze ins Internet. Sie ist einer der Stars der "Let's Play"-Szene, die Millionen von Fans auf Youtube und anderen Videoplattformen hat.
Auf dem Video des Überfalls sieht man die Spielerin zunächst mit Kopfhörern vor dem Bildschirm. Plötzlich sind Schreie zu hören, Elise blickt geschockt auf und rennt dann ins Nebenzimmer. Kurz darauf bewegt sich ein Mann mit einer Pistole in der Hand durchs Sichtfeld der Kamera. Nach 15 Minuten geht das Licht im Raum aus, wenig später die Webcam selbst, vermutlich weil die Räuber sie oder gleich den ganzen Computer mitnehmen.
Einen Räuber fand die Polizei noch am Tatort
Nach Angaben des TV-Senders "AZFamily" waren die Männer auf der Suche nach Drogen und Waffen, hatten sich jedoch in der Tür geirrt. Sie hätten eigentlich jemand ganz anderen überfallen wollen, schrieb Elise auf Facebook, und bedankte sich bei den Zuschauern ihres Livestreams für deren Hilfe. Einer von ihnen, ein "Dota"-Spieler aus Europa war es nämlich, der einen Freund von Elise alarmierte, der daraufhin die Polizei rief. Die traf einen der Räuber noch am Tatort an und konnte ihn nach einer kurzen Verfolgungsjagd festnehmen. Täter Nummer zwei ist noch auf der Flucht.
Ein so öffentliches Leben zu führen wie sie, habe sicher auch Nachteile, schreibt Nikki Elise auf Facebook. "Aber ich weiß nicht, wo ich jetzt wäre, wenn ich nicht tun würde, was ich tue." Im Gegensatz zu dem Zuschauer am anderen Ende der Welt hätten ihre eigenen Nachbarn nämlich keinen Finger gerührt, als der Überfall vonstatten ging. "Ich kann euch gar nicht genug danken."