Editorial "A very powerful magazine"

Liebe stern-Leser!

Amerika ist gespalten wie selten zuvor. Auf der einen Seite die Republikaner um George W. Bush und die religiös inspirierten Rechten, die einen Kreuzzug führen gegen Abtreibung, gegen die Homo-Ehe, gegen Terroristen und alle vermeintlichen Feinde Amerikas.

Auf der anderen Seite die Demokraten, die Bush verachten als Marionette der Neokonservativen mit ihren finsteren Machenschaften, die die Kriegsführung im Irak verdammen und für jene Liberalität eintreten, die Bush bekämpft. In John F. Kerry sehen sie den Mann, der sie befreien soll.

Jan Christoph Wiechmann, einer der beiden stern-Korrespondenten in New York, schrieb bereits im Februar eine Titelgeschichte über Kerry, als der bei den Demokraten gerade das Rennen machte. Jetzt recherchierte Wiechmann erneut vier Wochen lang über den Hoffnungsträger des aufgeklärten Amerikas. Er sprach mit Kerrys Schwestern, seinen besten Freunden und seinen Vietnam-Kameraden. Er beobachtete und begleitete ihn auf zwei Reisen und bei zehn Veranstaltungen und beschreibt einen Erlöser ohne Erlöserqualitäten. Vielen Amerikanern erscheint Kerry zu steif, zu spröde, zu abgehoben.

Im Flugzeug gelang es Wiechmann als einem der ganz wenigen ausländischen Reporter, den stets bestens abgeschirmten Kandidaten selbst noch einmal zu sprechen. Wiechmann zeigte ihm die Titelgeschichte des stern sowie Fotos von dem Haus in Berlin, in das John Kerry 1954 als Zehnjähriger mit seinen Eltern einzog. Er würde so gern wieder mal dort sein, vielleicht noch vor den Wahlen, bekannte Kerry. "In Berlin wurde mir erstmals klar, was Politik für Menschen bedeutet."

Unser Porträt beginnt auf Seite 24.

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