Jan Christoph Wiechmann

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Gary Brockney: Das Haus dieses Superfans ist eine einzige Liebeserklärung an Trump

US-Wahlkampf Trump-Superfan: Gary Brockney macht sein Haus zur Liebeserklärung an den Politiker

Sehen Sie im Video: Trump-Superfan – Gary Brockney macht sein Haus zur Liebeserklärung an den Politiker.
 
 
 
Schon von weitem ist Gary Brockneys Barbershop in Wolfeboro im US-Bundestaat New Hampshire zu erkennen. stern-US-Korrespondent Jan Christoph Wiechmann trifft den 78-jährigen Friseur und seine Frau Lucy vor wenigen Wochen in dem kleinen 6400-Einwohner-Ort. Dass es sich bei den beiden um waschechte Trump-Anhänger handelt, ist ebenfalls unschwer erkennbar. Bekannt wurden die Brockneys, weil sie jede Menge Trump-Schilder an ihrem Haus angebracht haben, auch in der Einfahrt, an der Garage, so dass Leute nur für Fotos vorbeikommen, zu den "Trump-Super-Fans".
Wir sind in Gary und Lucys Barbershop, und das ist mein Abschnitt hier.  Diese Stühle hier sind aus dem Jahr 1925. Dann habe ich hier ein paar Charaktere, die ich machen hab lassen. Es gibt einen Künstler in der Stadt, der das macht, und sie sind ist tatsächlich animiert. Ich habe sie gerade nicht angeschlossen….“
Die Brockneys besitzen Fahnen, Tassen, Hüte, Strümpfe von Trump. Ihr ganzes Haus ist eine einzige Liebeserklärung, eine Art Trump-Fan-Shop.
Ein besonders großes Schild haben die Brockneys für die Veranda anfertigen lassen, eine Art Glaubensbekenntnis:
Nun, es (das Schild) zeigt, was ich sagen wollte. Es ist an der Zeit, aufzustehen und zu sagen: Schluss mit korrupten Regierungen, korrupten Politikern. Rettet die Verfassung der USA. Lasst nicht zu, dass sie uns unsere Freiheit nehmen und unser Land zerstören, während sie das Geld unseres Landes stehlen. Ich habe die Schnauze voll von all den Bullshit-Lügen. Ich liebe mein Land und es braucht jetzt unsere Hilfe. Eine Nation unter Gott.“
Die Brockneys sehen das Land wie Trump vor dem Untergang. Sie wollen Amerika retten. 2024 geht es um alles.   
Fragt man die beiden, was sie an dem Ex-US-Präsidenten lieben, ist die Antwort klar: 
Seine Ehrlichkeit und die Art und Weise, wie er spricht, er sagt, woran er glaubt, und es ist ihm egal, wie es rüberkommt. So wie er sich fühlt.
Es ist die Stärke und die Macht, die er hat – nonstop, die ganze Zeit. Er ist für das Land. Ich glaube zu 100 Prozent an ihn. Und ich bewundere einfach die Menge an Zeit und Mühe, die er in das steckt, was er tut. Wenn er zu einer seiner Rallyes geht, ist es, als würde es dich direkt vom Boden emporheben. Er hat das einfach an sich. Und die Menschen sind glücklich. 
Er ist ein Kraftpaket. Er ist ehrlich. Er hat seinen Willen. Die Leute sagen, oh, er sollte nicht so reden. Er hat Gründe, warum er tut, was er tut. Und am Ende hat er die Nase vorn. Und ich sehe nur das. 
 
Ihren Friseursalon sehen die beiden als "safe space", als sicheren Ort. Gary benutzt den Begriff "safe space", den die LGBTQ-Bewegung erfand, für Orte, wo Minderheiten sicher vor Diskriminierungen sind. Bei Gary und Lucy sind Menschen geschützt vor Wokeness und Political Correctness.
Die Leute kommen hierher, um sich Luft zu machen. Sie können sagen, was sie sagen wollen. Es ist wie eine Erleichterung für sie. Es ist ein Ort, an den sie kommen und sagen können, was sie sagen wollen, und sie werden dafür nicht kritisiert. Und viele Leute sagten, ich wünschte, ich könnte das auch tun. Aber wissen Sie, ich kann verstehen, warum sie es nicht auch können. Warum nicht? Weil sie in ihren Geschäften beides bedienen müssen, sie müssen sowohl die Liberalen als auch die Republikaner bedienen. Und so kommen sie einfach hierher und machen sich Luft.
 
Einen Fernseher besitzen Gary und Lucy nicht. Ihre Infos bekommen sie direkt von Trump und über seine Plattform Truth Social. So wie die Brockneys gibt es Millionen neuer Trump-Anhänger im Land. Sie spenden für den Wahlkampf, gehen auf Demos, und sind auf den ersten Blick aktive Bürger.
Die Brockneys sehen gute Chancen für Trump im US-Bundesstaat New Hampshire – sollte es eine "legale" Wahl sein. Denn in ihren Augen war die letzte Wahl manipuliert.
„ Er (Trump) hätte gewinnen müssen. Die Leute, die bei seinen Kundgebungen auftauchen, er hätte nicht eine Kundgebung verlieren können, zu der wir gehen. Es war einfach vollgepackt mit Leuten. Sie müssen also die Wahl gestohlen haben.“
Die USA sind gespalten. Das sehen auch die Brockneys so. Und sie sehen Trump als denjenigen, der das Land retten wird.