mit Sturmgewehren und Handgranaten wüteten muslimische Attentäter am 26. November in Mumbai. Sie verwundeten über 300 Menschen und töteten 165, darunter 26 ausländische Touristen. Mit welch teuflischer Raffinesse der Anschlag geplant war, welchen Horror die Menschen in Mumbai durchlitten, haben stern-Reporter in den vergangenen zweieinhalb Monaten recherchiert. Sie folgten den Spuren der Täter nach Pakistan, befragten Überlebende, Ermittler, Feuerwehrleute, Ärzte, Diplomaten. stern-Korrespondent Teja Fiedler sprach mit Indiens Topfahnder Rakesh Maria. Die Terroristen hätten zwar Techniken trainiert, Verhören zu widerstehen, trotzdem habe der Täter, den die Polizei lebend fasste, ein umfassendes Geständnis abgelegt: "Wir sind gut ausgebildet im Verhören", erklärte Maria. stern-Fotograf Jay Ullal, 75, der in Mumbai noch immer seinen Zweitwohnsitz hat, hielt es nicht im Ruhestand - er schaltete sich in die Recherchen ein. Zusammen mit Joachim Rienhardt zeichnete er die Geschichte des Bauunternehmers Apurva Parikh auf, der, begraben unter einem Leichenberg, die Gräuel im Hotel "Oberoi" überstand. Tilman Müller ließ sich die dramatische Flucht von Ute Bernhard schildern, die ihren Lebensgefährten verlor, als beide an der Fassade des Hotels "Taj Mahal Palace" vom 6. Stock in die Tiefe kletterten. Mit dem Kindermädchen, das den zweijährigen Sohn des Rabbi aus dem jüdischen Zentrum von Mumbai rettete, sprach stern-Auslandschef Peter Meroth in Israel. Er fügte die Berichte zu einer aufwühlenden Chronik zusammen (Seite 50).
Mit einer elfköpfigen Entourage und eiserner Disziplin absolvierte Karl Lagerfeld im Auftrag des stern eine nächtliche Fotoproduktion in Berlin. Thema: die Stars der Berlinale. Zeitpunkt: Eröffnungsabend. Ort: im Casino, direkt neben dem Festivalpalast, wo ein roter Teppich den VIPs den Weg wies. Durch einen Seiteneingang schleusten stern-Mitarbeiter die Prominenz Richtung Lagerfeld-Studio, das sich im Laufe der Nacht zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenzveranstaltung entwickelte. Manche Schauspieler fanden es spannender, den Meister bei der Arbeit zu beobachten als ihresgleichen auf dem roten Teppich (Seite 128).
Herzlichst Ihr
Andreas Petzold