Nervige Nager Holzwürmer bekämpfen: So retten Sie Möbel, Dielen und Dachbalken

Holzwürmer bekämpfen: Von Holzwürmern beschädigte Dielen
Holzwürmer bekämpfen: Die Larven des Nagekäfers tummeln sich besonders gern auf und in Dielen, Dachbalken und antiken Möbeln 
© Taborsk / Getty Images
Ob im antiken Möbelstück oder dem massiven, tragenden Dachbalken: Holzwürmer können nachhaltige Schäden anrichten. So schützen Sie Holz wirksam, drinnen wie draußen.

Zuerst sind es nur kleine, unscheinbare Löcher. Dann bröselt plötzlich beim Anfassen feines Holzmehl aus der Tischkante. Und wer sein Ohr an einen alten Dielenboden legt, kann mitunter ein leises Knabbergeräusch vernehmen. In solchen Momenten schwant vielen Heimwerkerinnen und Hausbesitzern: Der Holzwurm ist im Haus. Gemeint ist damit nicht etwa ein Wurm im klassischen Sinne, sondern die Larve des Gewöhnlichen Nagekäfers. Und der kann in alten Möbeln ebenso Schäden verursachen wie in tragenden Dachbalken oder Gartenhäusern aus Massivholz. Dabei fällt der Befall oft erst auf, wenn das Holz bereits stark geschädigt ist. Wichtig ist deshalb, möglichst früh gegenzusteuern.

Zwar existieren zahlreiche Hausmittel und alte Handwerkertricks, doch nicht jede Methode ist wirksam – und manche sogar riskant. Wer gezielt gegen Holzwürmer vorgehen will, sollte zunächst die Art des Befalls und die betroffenen Materialien analysieren. Denn je nachdem, ob es sich um ein einzelnes Möbelstück, ein ganzes Dachgeschoss oder ein Außenhaus handelt, unterscheiden sich auch die Mittel und Werkzeuge zur Bekämpfung. In einigen Fällen reicht eine punktuelle Behandlung mit speziellem Holzschutz-Gel. In anderen Situationen muss das betroffene Bauteil großflächig erhitzt oder sogar ausgetauscht werden. Es führt kein Weg drumherum: Das aktive Larvenstadium sowie ein späterer Neubefall müssen zuverlässig verhindert werden.

Holzwürmer erkennen und unterscheiden

Die Holzwurmlarve lebt gut geschützt im Innern des Holzes und ernährt sich über Jahre hinweg von Zellulose. Sichtbar wird ihr Werk erst, wenn das ausgewachsene Insekt – der Gemeine Nagekäfer – das Holz verlässt und dabei ein rundes Ausflugloch hinterlässt. Diese Löcher sind meist zwischen einem und zwei Millimeter groß, rundlich und häufig in Gruppen zu finden. Im Umfeld dieser Öffnungen liegt oft feines Bohrmehl, das sich mit dem Finger leicht zerreiben lässt. Ein typisches Zeichen für einen noch aktiven Befall. Auch andere Holzschädlinge wie der Hausbockkäfer oder der Splintholzkäfer hinterlassen Fraßspuren. Sie unterscheiden sich jedoch in der Lochform oder im betroffenen Holzbereich. Wer unsicher ist, kann durch leichtes Abklopfen des Holzes oder mit einer Taschenlampe in dunklen Ecken auf frisches Bohrmehl prüfen. Bei tragenden Bauteilen wie Deckenbalken oder Dachkonstruktionen ist die Diagnose allerdings Sache von Fachleuten: Hier muss ein Statiker oder Holzschutzexperte beurteilen, wie weit der Schaden reicht.

Diese Mittel helfen gegen Holzwürmer

In privaten Haushalten betrifft der Holzwurmbefall oft alte Möbel, Fensterrahmen oder Dielenbretter. Für diese Einsatzzwecke gibt es im Fachhandel spezielle Holzwurm-Mittel auf Wasser- oder Lösungsmittelbasis, die tief in das Holz eindringen und die Larven abtöten. Einige dieser Produkte enthalten sogenannte Insektizide wie Permethrin, die eine hohe Wirkung zeigen, aber auch mit entsprechender Vorsicht zu verwenden sind. Für kleinere Stücke – etwa einen Nachttisch oder ein Regal – bietet sich ein Holzwurm-Gel wie das Plid Holzwurm-Schreck an, das gezielt auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Es zieht tief ins Holz ein und lässt sich auch über Bohrlöcher einspritzen, um die Gänge der Larven zu erreichen.

Für Außenbereiche empfehlen sich Mittel, wie das Beqateq Holzschutzmittel gegen Holzwurm, das ebenfalls tief ins Holz einzieht, danach aber verkieselt und damit Neubefall verhindert. Beide Mittel benötigen mehrere Stunden Einwirkzeit und sollten mit Pinsel oder Einwegspritze aufgetragen werden, bei starkem Befall auch mehrfach.

Holzwürmer bekämpfen: Alternative Methoden

Wer chemische Mittel vermeiden will oder ergänzend etwas gegen den Befall unternehmen möchte, kann auf thermische Verfahren setzen. Denn Holzwürmer sind hitzeempfindlich. Ab Temperaturen von etwa 55 Grad Celsius überleben die Larven nicht mehr. Einzelne Möbelstücke lassen sich daher in einem Ofen oder mit einem sogenannten Heißluftfön behandeln. Für größere Projekte bieten spezialisierte Firmen ein Heißluftverfahren mit großen Geräten an, mit dem ganze Dachstühle behandelt werden können. Diese Methode gilt als besonders effektiv, hinterlässt keine Rückstände und ist zudem umweltfreundlich. Sie kann jedoch teuer und aufwendig sein, weshalb viele Betroffene zunächst auf punktuelle Behandlungsmethoden zurückgreifen.

Als weitere Option legen Experten das Behandeln mit Mikrowellen nahe. Auch sie tötet die Larven durch Erwärmung des Zellgewebes ab, ist aber nur für Fachleute geeignet, da bei unsachgemäßer Anwendung Risse im Holz entstehen können. Für Hobbyanwender ist diese Methode daher nur nach Rücksprache mit einem Schädlingsbekämpfer ratsam.

Was wirklich gegen Neubefall hilft

Die erfolgreichste Holzwurm-Bekämpfung nützt wenig, wenn das Holz anschließend erneut befallen wird. Deshalb spielt die Nachbehandlung eine zentrale Rolle. Einige Holzschutzmittel – etwa das Xyladecor gegen Holzwürmer – verfügen über einen sogenannten Langzeitschutz, der auch spätere Insektenlarven abwehrt. Alternativ kann unbehandeltes Holz mit einem farblosen Holzschutzmittel wie dem Remmers Holzschutz-Grund  behandelt werden, das gegen Pilze und Insekten wirkt und zudem die Holzstruktur erhält.

Besonders gefährdet sind feuchte, schlecht belüftete Bereiche wie Keller, Dachstühle oder Gartenhäuser. Hier lohnt sich die Anschaffung eines Hygrometers wie dem TFA Dostmann Thermo-Hygrometer, das die Luftfeuchtigkeit kontinuierlich misst. Liegt sie dauerhaft über 60 Prozent, steigt das Risiko für Holzschädlinge. Durch gezieltes Lüften oder einen Luftentfeuchter wie dem Pro Breeze Mini Luftentfeuchter lassen sich die Werte jedoch oft deutlich senken und damit auch das Risiko eines Wiederbefalls.

Wer einen Holzwurm-Befall im Gartenhaus bemerkt, sollte zudem die Umgebung kontrollieren: Ist Brennholz in unmittelbarer Nähe gestapelt, kann dieses ebenfalls befallen sein und als Brutstätte dienen. Spezielle Holzwurmsprays für den Außenbereich – etwa das Envira Holzwurm Spray – helfen hier bei der Behandlung von größeren Flächen. Sie lassen sich großflächig aufsprühen und wirken auch auf unebenen Holzoberflächen wie Balken oder Latten.

Wann Fachleute ranmüssen

Bei allen genannten Produkten und Methoden gilt: Sobald tragende Holzteile betroffen sind, sollte die Bekämpfung nicht in Eigenregie erfolgen. Ein Holzwurm in einem antiken Buffet ist ärgerlich, ein Holzwurm in einem Deckenbalken kann gefährlich werden. In solchen Fällen analysieren Holzschutzexperten die Substanz, prüfen die Statik und legen geeignete Maßnahmen fest. Dazu gehören auch großflächige thermische Behandlungen, die teilweise nur mit Spezialgerät durchführbar sind.

Wer frühzeitig aktiv wird und regelmäßig kontrolliert, kann größere Schäden jedoch oft vermeiden. Wichtig ist die Kombination aus gezielter Bekämpfung, Nachbehandlung und Prävention.

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