"Wir sind durch die Hölle und zurück gegangen bei dem Kampf, unsere Tochter zurückzubekommen, ein Alptraum für Eltern. Angeklagt zu werden, sein Baby zu verletzen, wenn man es mehr als alles auf der Welt liebt, ist entsetzlich", erzählt Craig Stillwell, der Vater der kleinen Effie, dem "Mirror". Der 23-jährige Brite schildert die Qualen, die seine Freundin Carla Andrews, 23, und er im vergangenen Dreivierteljahr durchlitten haben.
Effie, die im Frühjahr 2016 auf die Welt gekommen ist, war im August plötzlich kollabiert und hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Die Eltern riefen einen Rettungswagen, die Sanitäter hielten das Baby für tot. Effie kam in Windeseile ins Krankenhaus, wo sie untersucht wurde. Die Ärzte stellten eine Gehirnblutung fest und verdächtigten die Eltern, sie durch Schütteln des Babys verursacht zu haben. Effie wurde von ihren Eltern getrennt, kam in Pflege – und für die Eltern begann ein harter Kampf um ihre Tochter. Nun, neun Monate später, haben sie ihn endlich gewonnen.

Die Eltern bekamen Recht – und ihre Tochter zurück
Der Fall ging vor Gericht und wurde nun zu Gunsten der Eltern entschieden. Die Diagnose der Ärzte hatte ergeben, dass Effie unter einer seltenen Erkrankung leidet, die dazu führt, dass besonders leicht Blutungen und Verletzungen ausgelöst werden können: das sogenannte Ehlers-Danlos-Syndrom Typ IV.
Nach einer elftägigen Anhörung vor dem Familiengericht entschied der Richter, die Anklage gegen die Eltern fallen zu lassen. Im Zuge der Anhörung war bei der Mutter das Ehlers-Danlos-Syndrom diagnostiziert und festgestellt worden, dass auch Effie eine Form davon hat. Effie war einen Monat zu früh auf die Welt gekommen und ihre Eltern hatten häufig Ärzte gerufen, weil sie sich oft erbrach und Probleme bei der Verdauung der Milch hatte. Auf die Krankheit war das aber nie zurückgeführt worden.
Es ist das erste Mal, dass das Gericht die Krankheit eines Kindes in einer Anhörung berücksichtigt hat. Carla Andrews suchte deshalb mit ihrem Fall die Öffentlichkeit. "Ich möchte, dass bekannt wird, dass wir unschuldig sind und ich wünsche anderen Eltern, denen dasselbe passiert, dass sie so etwas nie erleben müssen", erklärt sie.
