Kinder sind unbedarft und unschuldig – und erfrischen gerade deshalb die ernste Welt der Erwachsenen immer wieder aufs Neue. Grundschullehrer können davon wahrscheinlich ein Lied singen. Nicht nur wegen der amüsanten Rechtschreibfehler in Aufsätzen, sondern auch wegen der unbefangenen Art und Weise, wie Kinder die Welt betrachten.
In Münster hat ein Zweitklässler ein Meisterstück unter den Schülerberichten abgeliefert, den sein anonymer Lehrer (wir verzichten in diesem Fall der Einfachheit halber auf die Nennung beider Geschlechter) über die Jodel-App teilte. Die Hausaufgabe war, einen Aufsatz über die eigene Familie zu schreiben, welcher der Junge völlig korrekt nachkam. Beim Lesen allerdings sei der Lehrer "vom Stuhl gefallen", denn der Junge beschreibt darin das Sexleben seiner Eltern.
Dass er Details aus dem Intimleben seiner Eltern preisgab, ahnte der Junge natürlich nicht. "Ich habe meine Eltern ser lieb", schreibt er, "Mama und Papa sind ser gleubig. Manchmal schliesen sie sich ein und dann schreit Mama ganz laut ohh Gott." Der vermeintliche Glaubensausruf der Mutter hat den Lehrer königlich amüsiert. Von Fehlinterpretationen dieses Kalibers liest wohl auch er nicht jeden Tag.
Der Aufsatz amüsiert auch auf Facebook
Jodel fand den Post ebenfalls so unterhaltsam, dass die App-Betreiber ihn auf ihrem Facebook-Account teilten. Dort erfreute er diverse andere erwachsene Nutzer. "Wenn die Eltern wüssten, was Grundschullehrer alles über sie wissen, so macht der Elternabend Spaß", heißt es. Oder: "Deshalb ist Lehrer kein schlechter Beruf". Viele angehende Lehrer und Lehrerinnen unter den Lesern freuen sich jetzt schon auf solche Erfahrungen in ihrem künftigen Beruf. Wir können also auf weitere Fundstücke dieser Art hoffen.
