Geniale Gehhilfe Laufen mit Mamas und Papas Beinen

Als die Israelin Debby Elnatan erfuhr, dass ihr Sohn an zerebraler Kinderlähmung erkrankt ist, brach eine Welt für sie zusammen. Doch dann begann sie zu basteln - und entwickelte eine tolle Gehhilfe.

Das ganze erste Lebensjahr hat Rotem fast nur geschrien. Im zweiten Jahr sagte der Kinderarzt zu Debby Elnatan, dass ihr Sohn nicht wisse, dass er Beine habe. Er leidet an zerebraler Kinderlähmung, kann nicht laufen und nicht sprechen. Nach der Diagnose weinte die Israelin zwei Wochen lang, wie sie in einem Video erzählt. Und dann fing sie an zu basteln.

Das Ergebnis hilft ihrem Sohn auf die Füße und ab dem 7. April auch anderen Kindern: Unter dem Namen Firefly Upsee produziert die irische Firma Leckey die von Elnatan entwickelte Gehhilfe, die rund 400 Euro kosten wird und in Größen für Kinder zwischen drei und acht Jahren zu haben ist. Ein Beckengurt verbindet den Erwachsenen mit dem Kind, das mit dem Oberkörper in einem eigenen Gurt steckt. Beide schlüpfen in ein Paar Doppelsandalen - und fertig. Wenn Mama oder Papa laufen, läuft das Kind mit. Und kann so plötzlich Dinge tun, die im Rollstuhl unmöglich sind, Bälle kicken zum Beispiel.

Testfamilien sind begeistert

20 Familien durften Upsee vorher testen und berichten, wie glücklich ihre Kinder mit der neuen Gehhilfe sind. Die Amerikanerin Stacy Warden und ihr querschnittsgelähmter fünfjähriger Sohn Noah gehörten auch dazu. Noah kann aus eigener Kraft weder sitzen noch krabbeln, stehen oder laufen. Der Upsse habe ihr Leben verändert, erzählt sie "ABC News": "Er lacht und kichert, was er mit anderen Gehhilfe nie tut, weil sie sich nach Arbeit anfühlen. Ich bin begeistert, was uns beiden das gebracht hat!"

Warden sagt weiter, dass Noah nun Bewegungsabläufe beherrscht, die vorher unmöglich waren. Er kann beide Beine belasten und ahmt natürliche Motorik nach statt wie sonst die Beine zu überkreuzen. Die Mutter hofft, dass er durch das Training lernen wird, eines Tages selbstständig zu laufen.

Begegnung auf Augenhöhe

Einer der rührendsten Momente war für die Mutter, als Noah und sein dreijähriger Bruder Luke sich zum ersten Mal richtig umarmten. Noah stand in seinem Gurt und erwiderte die Umarmung seines kleinen Bruders. Außerdem "können wir zum ersten Mal als Familie so viele Dinge machen", schwärmt Warden.

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