Seit 50 Jahren prämiert eine internationale Jury der World Press Photo Foundation die besten Pressefotos des zurückliegenden Jahres. Die Ausstellung World Press Photo zeigt nun die prämierten Fotografien: Es sind bewegende und eindringliche Bilder, die die Geschehnisse der vergangenen zwölf Monate Revue passieren lassen. Verstörende Bilder vom Irak-Krieg, vom Erdbeben in Kashmir oder vom Hurrikan "Katrina" an der Golfküste der USA. Zu sehen sind aber auch faszinierende Fotografien aus den Bereichen Sport, Kultur, Umwelt oder Wissenschaft.
Der Preis für das "World Press Photo des Jahres" ging an den kanadischen Fotojournalisten Finbarr O’Reilly. Sein Farbfoto zeigt das Gesicht einer Frau aus dem Niger, deren Mund von den abgemagerten Fingern ihres einjährigen Kindes bedeckt ist.
O'Reilly nahm das bewegende Bild im August des vergangenen Jahres im Nordwesten von Niger in Westafrika auf. Ursprünglich war der Kanadier als Textjournalist nach Afrika gekommen, doch bald lieferte er zu seinen Artikeln auch Fotos. "Fotos haben eine unmittelbare emotionale Wirkung. Dadurch möchte ich den Leser in die Geschichte hineinziehen", sagte der Preisträger auf der Pressekonferenz im Gruner + Jahr Pressehaus.
Insgesamt wurden 62 weitere Fotografen aus 25 Ländern in zehn Themenkategorien ausgezeichnet. Der World Press Photo Award ist der weltweit größte und renommierteste Wettbewerb für Pressefotografie. In diesem Jahr wurde das Siegerbild aus 83.044 Fotografien ausgewählt. Fotografen aus 122 Ländern hatten ihre Bilder eingesandt. 88 Prozent der eingereichten Bilder waren diesmal Digitalfotografien, wie Ausstellungsmacher Bart Schoonus in Hamburg sagte.
Joop Swart Masterclass
Einmal jährlich veranstaltet "World Press Photo" einen Workshop mit den zwölf vielversprechensten Jungfotografen des Jahres.
Gruner + Jahr präsentiert zusammen mit dem stern und GEO bereits zum zwölften Mal die Deutschlandpremiere der World Press Photo-Ausstellung in Hamburg. Noch bis zum 21. Mai sind die Fotos im G +J-Pressehaus am Baumwall zu sehen. Anschließend geht die Schau auf Tour durch mehrere deutsche Städte.