Chemnitz ganz nah: Ein Bildband würdigt die Kulturhauptstadt | STERN.de

Zur Galerie Chemnitz ganz nah: Ein Bildband würdigt die Kulturhauptstadt

Wie in jeder Stadt verbergen sich auch in Chemnitz hinter den schicken Frontfassaden manchmal vernachlässigte Flächen, die man nur sieht, wenn man mit der Straßenbahn vorbeirauscht. Hier etwa in Chemnitz-Gablenz — Wie in jeder Stadt verbergen sich auch in Chemnitz hinter den schicken Frontfassaden manchmal vernachlässigte Flächen, die man nur sieht, wenn man mit der Straßenbahn vorbeirauscht. Hier etwa in Chemnitz-Gablenz

© Rüdiger Glatz

Nach ihm war Chemnitz von 1953 bis 1990 benannt: Der Philosoph und Kapitalismuskritiker Karl Marx ist noch heute im Stadtbild sichtbar, etwa in diesem Monument im Stadtzentrum. Entworfen wurde es vom sowjetischen Künstler Lew Kerbel, fertiggestellt 1971. Der Standort wird von manchen Einwohnern spöttisch "Schädelstätte" genannt

Das "Congress"-Hotel in Chemnitz, mit seinen 97 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Der Architekt Rudolf Weißer entwarf es ab 1969 im Stil der DDR-Moderne. Es wird auch heute noch als Hotel betrieben

Die Straße der Nationen ist eine der wichtigsten Straßen der Stadt – und war schon in den 60ern entsprechend geplant worden. Im Sinne des "sozialistischen Städtebaus" entstanden hier Wohn- und Geschäftshäuser, quasi als Kontrast zur angrenzenden Karl-Marx-Allee, die für politische Demonstrationen gedacht war

Unerwartete Romantik in einer Stadt, deren Äußeres so oft von sozialistischer Sachlichkeit geprägt ist: Das Gemälde "Das Segelschiff" von Caspar David Friedrich hängt in den Chemnitzer Kunstsammlungen am Theaterplatz

Ein Anblick, der direkt dystopische Gefühle auslöst? Dabei handelt es sich hier um "ganz normale" Überwachungskameras, die an der Straße der Nationen angebracht sind wie an vielen anderen Straßen und Plätzen in ganz Deutschland

Kein Weltraumlabor, kein modernes Universitätsgebäude – sondern schlicht ein Bekleidungsgeschäft in der Chemnitzer Innenstadt: "Peek & Cloppenburg" am Neumarkt

Schaut man nicht zu genau auf die Baujahre der vorbeifahrenden Autos, könnte dieses Bild der vielbefahrenen Kreuzung Brückenstraße / Bahnhofstraße beinahe noch aus den 70ern stammen

Ein Fenster im Chemnitzer Rathaus, eingesetzt im Jahr 1951, als "Auferstanden aus Ruinen" noch eine für jeden sichtbare Tatsache war. Die Textzeile stammt aus der DDR-Nationalhymne, trifft aber auch auf das moderne Chemnitz zu

Chemnitz ist auch heute noch Industriestadt: Die Firma Intenta Automotive errichtete hier 2017 einen imposanten Neubau als Firmensitz

Der Fluss Chemnitz, der von Altchemnitz bis in die Zwickauer Mulde fließt, ist tatsächlich Namensgeber der Stadt. Ursprünglich hieß er auf Sorbisch "Kamenica", was soviel wie "Steinbach" bedeutet. Diesen alten Namen übernahm Fotograf Rüdiger Glatz für seinen Bildband

Wie in jeder Stadt verbergen sich auch in Chemnitz hinter den schicken Frontfassaden manchmal vernachlässigte Flächen, die man nur sieht, wenn man mit der Straßenbahn vorbeirauscht. Hier etwa in Chemnitz-Gablenz

In ganz Deutschland ein Problem, auch in Chemnitz: der zunehmende Rechtsruck. Jemand hatte dieses Plakat an einem Chemnitzer Ampelpfahl aufgehängt, ehe es jemand anders wieder abriss

Der Fotoband "Kamenica: A Portrait Of Chemnitz" von Rüdiger Glatz ist bei Kehrer erschienen, ISBN: 978-3-96900-175-2 2025

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