Ingrid Bergman, bejubelt und gescholten, umgarnt und betrogen. Es gibt wohl wenige andere Frauen in Hollywood, von denen eine ähnliche Faszination ausgeht, eine Faszination für das Schöne, das Aufregende und das Abgründige.
Bergman wird am 29. August 1915 in Stockholm geboren, genau 67 Jahre später stirbt sie an Krebs. Zu Lebzeiten spielte sie sich zu einer der bedeutendsten Miminnen der Welt. Von Humphrey Bogart ließ sie sich schöne Augen machen in "Casablanca". Für Hitchcock spielte sie in "Berüchtigt" und "Ich kämpfe um dich".
Es war 1936, im schwedischen Film "Intermezzo" gab sie die Klavierlehrerin, als der amerikanische Produzent David O. Selznick sie entdeckte - und sie für ein Hollywood-Remake des Streifens in die USA holte. Die Amerikaner waren begeistert von Bergmans Natürlichkeit. Selznick ließ sogar Szenen mit Bergman nachfilmen, in denen sie kein Make-Up mehr trug, damit sie nicht mehr so "geisterhaft" aussehe wie in Hollywoodfilmen, sondern ungeschminkt schön.
Sie verließ Ehemann und Tochter für Roberto Rossellini
Zu jener Zeit war sie mit dem Zahnarzt Peter Lindström verheiratet, ihre erste Tochter Pia wurde 1938 geboren.
Elf Jahre später ließ sie Mann und Kind in Hollywood zurück, ihr Ehemann wunderte sich noch, warum sie so viel Kleidung einpackte, Schmuck, Pelze, Fotoalben. Bergman blieb in Italien, beim Regisseur Roberto Rossellini, von dem sie recht schnell schwanger wurde. Ihre Reise sollte zum größten Skandal des damaligen Hollywoods werden. Eine Ikone wird untreu. Die Vorzeigedame aus Europa, Schauspielerin, Ehefrau, liebende Mutter, wird zur Unmoralischen.
Bergman heiratet Rossellini ein Jahr später, die beiden bekommen Zwillinge, Isotta und Isabella. Doch die Eifersucht Rossellinis zerstört die Beziehung, zudem betrügt er seine Frau mehrfach. 1957 verlässt Bergman Rossellini und kehrt nach Hollywood zurück, die USA verzeihen ihr. Der Regisseur und sie bleiben Freunde.
Im selben Jahr gewinnt sie ihren zweiten Oscar, drei werden es bis zu ihrem Lebensende sein. Spät entdeckt sie das Theaterspiel für sich. 1982 dreht Bergman ihren letzten Film, "Eine Frau namens Golda". Noch im gleichen Jahr stirbt sie, acht Jahre nach der ersten Diagnose, an Brustkrebs.
Am 29. August wäre Ingrid Bergman 100 Jahre alt geworden. Aus einer riesigen Sammlung an Privatfotos, Paparazzi-Shots und offiziellen Bildern hat ihre Tochter, Isabella Rossellini, gemeinsam mit Lothar Schirmer ein Bilderbuch ihres Lebens herausgebracht. Ihre Kindheit, ihre Erfolge, ihre Romanzen. Die Fotografentochter Bergman hätte es sich sicherlich so gewünscht.
Der Band "INGRID BERGMAN - Ein Leben in Bildern" ist im Handel erhältlich. Mehr Informationen auf www.ingridbergman-dasbuch.de