Foto des Jahres 2023 Unbeschwert trotz Krieg: Unicef zeichnet Foto aus Ukraine aus

Unter den dunklen Wolken des Krieges übt die fünfjährige Alina, begleitet von Freundinnen, das Fahrradfahren auf einer Wiese im Nordwesten der Ukraine - ein Moment der Unbeschwertheit. In der Nacht zuvor hat eine russische Drohne hier ein Öllager in Brand gesetzt
Unter den dunklen Wolken des Krieges übt die fünfjährige Alina, begleitet von Freundinnen, das Fahrradfahren auf einer Wiese im Nordwesten der Ukraine - ein Moment der Unbeschwertheit. In der Nacht zuvor hat eine russische Drohne hier ein Öllager in Brand gesetzt
© Patryk Jaracz/Unicef / DPA
Jahr für Jahr prämiert Unicef Fotos, die Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise zeigen. Das Unicef-Siegerbild wurde im Ukraine-Krieg aufgenommen.

Das Unicef-Foto des Jahres rückt kindliche Unbeschwertheit inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in den Mittelpunkt. Auf dem Siegerbild des polnischen Fotografen Patryk Jaracz sind drei Mädchen auf einer Wiese in der Westukraine zu sehen. Eines davon lernt das Fahrradfahren, während im Hintergrund eine schwarze Rauchwolke von einem Öllager aufsteigt. Die Siegerfotos wurden am Donnerstag in Berlin präsentiert.

Jaracz habe eine "sehr bewegende Szene mit einem sehr beklemmenden Kontrast festgehalten", sagte Unicef-Schirmherrin Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. "Der Krieg hängt wie eine richtig dunkle Wolke über dem Alltag der Kinder." Trotzdem zeige es auch Hoffnung.

Unicef zeichnet Fotos des Jahres aus

Ein Junge, der als Bergarbeiter arbeitet, steht vor einem informellen Kohlebergwerk in Chinarak in der afghanischen Provinz Baghlan. Hunderte von Bergleuten, von Männern über 60 bis hin zu Jungen im Alter von zehn Jahren, arbeiten jeden Tag in den Minen von Chinarak, die sich mehrere hundert Meter in den Berg bohren, für einen Tageslohn von nur wenigen Euro
Ein Junge, der als Bergarbeiter arbeitet, steht vor einem informellen Kohlebergwerk in Chinarak in der afghanischen Provinz Baghlan. Hunderte von Bergleuten, von Männern über 60 bis hin zu Jungen im Alter von zehn Jahren, arbeiten jeden Tag in den Minen von Chinarak, die sich mehrere hundert Meter in den Berg bohren, für einen Tageslohn von nur wenigen Euro
© Oliver Weiken/Unicef / DPA

Den zweiten Preis erhält der deutsche Fotograf Oliver Weiken, der sich mit Kinderarbeit in Afghanistan auseinandergesetzt hat. Mit dem dritten Preis wird die in Russland geborene Natalya Saprunova geehrt, die Kinder eines indigenen Volks in Russland fotografiert hat. Sieben weitere Reportagen werden geehrt, darunter eine Fotostrecke über die Diabetiker-Warnhündin Enya und ihren Besitzer Johannes, 11.

Galina Lazareva, die Anfang der 1990er Jahre mit der Baptistenkirche zum Christentum konvertierte, hat der Kultur der Ewenken abgeschworen und im Nordosten Sibiriens ihre Ruhe gefunden
Galina Lazareva, die Anfang der 1990er Jahre mit der Baptistenkirche zum Christentum konvertierte, hat der Kultur der Ewenken abgeschworen und im Nordosten Sibiriens ihre Ruhe gefunden
© Natalya Saprunova/Agentur Zeppelin/Unicef / DPA

Bei dem internationalen und undotierten Wettbewerb zeichnet Unicef Deutschland einmal im Jahr Fotos und Fotoreportagen aus, die den Angaben zufolge die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise dokumentieren. Die Bilder sind von Anfang Februar an im Willy-Brandt-Haus in Berlin öffentlich zu sehen.

DPA
tkr