Speziesismus So werden Tiere in Schulbüchern diskriminiert

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  • von Peter Carstens
Ohrmarke einer Kuh
Nur eine Nummer? Nicht nur in der Tierhaltung, auch in unserer Alltagssprache reduzieren wir so genannte Nutztiere auf Liter Milch und Kilogramm Fleisch
© Jiří Částka / Adobe Stock
Schon in der Schule lernen Kinder und Jugendliche: Sogenannte Nutztiere sind weniger wert als Haustiere. Das zeigt eine Analyse der Universität Osnabrück.

"Das Rind ist für den Menschen ein wichtiges Nutztier. Neben Milchrindern züchtete man Fleischrinderrassen, deren Tiere besonders viel Muskelmasse haben. Vor allem die männlichen Tiere, die Bullen, können durchschnittlich ein Kilogramm Masse am Tag zulegen." Die Sätze stammen aus einem Schulbuch. Und ihre Aussage ist klar: Es geht um Milch- und Fleischproduktion. Doch es geht noch um etwas anderes.

In einer Studie der Arbeitsgruppe Biologiedidaktik der Universität Osnabrück aus dem Jahr 2024 hat ein Forschungsteam untersucht, wie die Autoren und Autorinnen von Schulbüchern Tiere beschreiben. Das Ergebnis: "Nutztiere werden als Ressource ohne eigenen Wert als Lebewesen dargestellt", sagt Co-Autor Milan Büscher: "Informativ, knapp, ohne emotionale Worte zu verwenden."