Grundschule Ein Schulranzen muss nicht teuer sein – und Ergonomie wird überschätzt

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  • von Dela Kienle
Wenn es um den Schulranzen geht, fühlen sich viele Eltern unter Druck, hochpreisige Modelle zu kaufen, die damit werben, besonders ergonomisch zu sein. Worauf lohnt es sich zu achten?
Mädchen von hinten mit Schulranzen auf dem Rücken
Vor allem ergonomisch soll ein Schulranzen in den Augen vieler Eltern sein – aus Sicht der Forschung nicht unbedingt der wichtigste Aspekt
© Jens Büttner / dpa-Zentralbild / dpa / Picture Alliance

Der Anblick in einem großen Lederwaren-Fachgeschäft macht viele Eltern ratlos: Dicht an dicht stehen Schulranzen in riesigen Regalen, in Weltraum-Blau oder mit Dschungelmuster, mit pinken Herzchen oder Sternschnuppenregen. Manche haben integrierte Lichter, die bei jeder Bewegung aufleuchten und das Kind zum "strahlenden Star im Straßenverkehr" machen sollen. Andere werben mit gepolsterten Hüftflossen, herausnehmbarer Fächereinteilung im Inneren oder einem stufenlos verstellbaren Rückentragsystem zum Mitwachsen. 

Der erste Schultag ist ein großer Schritt für Kinder. Und das wichtigste Accessoire für den neuen Lebensabschnitt ist ein passender Ranzen! Schon viele Monate vor Schulbeginn ist er ein Gesprächsthema unter Kindern und Eltern, und in den Fachgeschäften herrscht Andrang. Manche Läden arbeiten sogar mit Terminvergaben, um kaufwillige Familien ausgiebig zu beraten. Die Kinder schielen vor allem aufs Design. Eltern hingegen wollen strapazierfähige, praktische Ranzen – und sorgen sich, ob ein hohes Gewicht Haltungsschäden auslösen könnte. Oft fühlen sie sich unter Druck, hochpreisige Marken zu kaufen, die damit werben, besonders leicht und ergonomisch zu sein. 

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