Wie man Dildo-Designerin wird? Es begann mit einer Sex-Flaute und dem Versuch, in meine langjährige Beziehung wieder Schwung zu bringen. Aber damals, 18 Jahre ist es her, war das Sortiment für Sexspielzeug längst nicht so bunt, frauenfreundlich und gesund, wie es heute ist. Ich dachte nur, vergiss es, sowas stecke ich mir nicht in den Körper. Der Gesundheitsaspekt ist mir wichtig, die Schleimhäute sind schließlich das Tor zum Körper. Und dann fiel dieser Satz: So anspruchsvoll wie du bist, musst du dir dein Sexspielzeug wohl selbst machen. Also habe ich die Ärmel hochgekrempelt, mich belesen und an den Wochenenden in der Küche getüftelt.
Verfremdet sollte mein Dildo sein, keine Peniskopie. Also ließ ich meine Gedanken wandern und kam auf Obst und Gemüse. Damit haben Menschen immer geliebäugelt, schon die alten Griechen. Aber so wirklich will man die echten Früchte eben doch nicht als Sexspielzeug nutzen – die Banane kratzt, die Gurke ist gespritzt. Was aber, dachte ich, wenn man diese verlockenden Formen mit modernen Materialien kombinieren würde? Und das habe ich gemacht. Ich bin auf den Markt gegangen und habe mir Früchte mit entsprechendem Durchmesser, Länge und unbeschädigter Oberfläche ausgesucht, von denen ich Abdrücke machen konnte.
Nach einem halben Jahr war die Dildo-Banane perfekt
Es dauerte etwa ein halbes Jahr, dann war der Tag gekommen, an dem ich meine erste perfekte, gebogene Banane in den Händen hielt. Sie war tiptop – die Oberfläche glatt, die Farbverteilung homogen. Ich war so glücklich. Auch meine Freundinnen waren angetan. Denn ihnen ging es wie mir, sie waren abgestoßen von dem bestehenden Angebot oder wollten nicht in einen Sexshop gehen. Die Läden waren damals noch viel hässlicher, gern am Bahnhof mit Videokabinen und Männern, die aus ihnen kommen und erst einmal ihr Taschentuch wegwerfen. Die Nachfrage war also da.