Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr kaum verändert. 2010 wurden rund 110.400 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, nur 0,2 Prozent oder 300 Fälle weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Seit der gesetzlichen Neuregelung vor 14 Jahren haben damit aber noch nie so wenige Frauen abgetrieben wie im vergangenen Jahr. Rein statistisch kamen 2010 auf 10 000 Frauen im gebärfähigen Alter (unter 45 Jahren) 71 Abtreibungen. 1996, im Jahr der gesetzlichen Neuregelung, waren es 76 und 2004 sogar 78. Seither geht die Quote ständig zurück.
Rund drei Viertel (74 Prozent) der Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Knapp acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von vier Prozent. Ihre Anzahl ging im Vergleich zum Vorjahr um 400 auf rund 4500 zurück.
Über 97 Prozent der gemeldeten Abtreibungen wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (72 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 15 Prozent wurde das Arzneimittel Mifegyne verwendet.