Dieses Foto ging um die Welt – und stellte Jahan Taabs Leben vollkommen auf den Kopf. Die Afghanin nimmt an der Aufnahmeprüfung einer Universität teil. Das Besondere: Die junge Mutter sitzt auf dem Boden und wiegt ihr Kind.
Interview mit Jahan Taabs Das Foto dieser jungen Afghanin ging um die Welt - das ist ihre bewegende Geschichte
Dieses Foto ging um die Welt – und stellte Jahan Taabs Leben vollkommen auf den Kopf. Die Afghanin nimmt an der Aufnahmeprüfung einer privaten Universität teil. Das Besondere: Die junge Mutter sitzt auf dem Boden und wiegt ihr Kind. Im stern-Interview beschreibt die 25-Jährige den mühsamen Weg zur Prüfung - und wie es zu dem Foto kam.
Am Tag vor der Prüfung bin ich mit meinen Kindern und meinem Mann zwei Stunden zur Landstraße gelaufen. Wir fanden eine Mitfahrgelegenheit, doch das Fahrzeug hatte nach sechs Stunden eine Panne – wir mussten die Strecke zu Fuß fortsetzen. Es war dunkel und sehr kalt. Meine Tochter ist krank geworden, aber nach zwei Stunden haben wir zum Glück eine Unterkunft gefunden. Am Morgen sind wir zur Uni gegangen, aber die Mitarbeiter haben uns gesagt, dass die Prüfung in Nili stattfindet. Uns wurde gesagt, dass die Universität nur Prüfungsteilnehmer nach Nili fahren kann. Ich bin mit meiner kleinen Tochter gefahren, aber ohne meine Familie.
Doch auch auf dem Prüfungsgelände nehmen die Schwierigkeiten kein Ende.
Auf dem Prüfungsgelände hatte ich die Befürchtung, dass ich mein Kind nicht mitnehmen darf, aber Gott sei Dank durfte ich die Prüfung mit meinem Kind schreiben. Ich habe mich wegen meiner Tochter nicht auf einen Stuhl, sondern auf den Boden gesetzt. Während der Prüfung hat sie viel geweint. Ich musste mich um sie kümmern und gleichzeitig den Fragebogen beantworten. Während der Prüfung wurde ich fotografiert – ich habe es nicht bemerkt.
Der Dozent Yahya Erfan postet die Fotos von Jahan auf Facebook. Die Aufnahmen verbreiten sich über die sozialen Medien – ein Glücksfall für die 25-Jährige.
Mein Leben hat sich verändert. Der Zweite Vize-Präsident von Afghanistan, Sarwar Danisch, hat uns eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Außerdem hat sich die Politikerin Farkhunda Zahra Naderi dazu bereit erklärt, meine Studiengebühren an einer privaten Universität zu übernehmen. Meine Situation hat sich verbessert. Ich gehe zur Uni und wohne mit meiner Familie in Kabul. Mein Mann hat einen Job gefunden und mein Sohn besucht eine Privatschule.
Nach ihrem Abschluss will Jahan den Frauen in ihrem Heimatdorf helfen
– ein Studium ist dort für die weibliche Bevölkerung keine Selbstverständlichkeit.
Am Tag vor der Prüfung bin ich mit meinen Kindern und meinem Mann zwei Stunden zur Landstraße gelaufen. Wir fanden eine Mitfahrgelegenheit, doch das Fahrzeug hatte nach sechs Stunden eine Panne – wir mussten die Strecke zu Fuß fortsetzen. Es war dunkel und sehr kalt. Meine Tochter ist krank geworden, aber nach zwei Stunden haben wir zum Glück eine Unterkunft gefunden. Am Morgen sind wir zur Uni gegangen, aber die Mitarbeiter haben uns gesagt, dass die Prüfung in Nili stattfindet. Uns wurde gesagt, dass die Universität nur Prüfungsteilnehmer nach Nili fahren kann. Ich bin mit meiner kleinen Tochter gefahren, aber ohne meine Familie.
Doch auch auf dem Prüfungsgelände nehmen die Schwierigkeiten kein Ende.
Auf dem Prüfungsgelände hatte ich die Befürchtung, dass ich mein Kind nicht mitnehmen darf, aber Gott sei Dank durfte ich die Prüfung mit meinem Kind schreiben. Ich habe mich wegen meiner Tochter nicht auf einen Stuhl, sondern auf den Boden gesetzt. Während der Prüfung hat sie viel geweint. Ich musste mich um sie kümmern und gleichzeitig den Fragebogen beantworten. Während der Prüfung wurde ich fotografiert – ich habe es nicht bemerkt.
Der Dozent Yahya Erfan postet die Fotos von Jahan auf Facebook. Die Aufnahmen verbreiten sich über die sozialen Medien – ein Glücksfall für die 25-Jährige.
Mein Leben hat sich verändert. Der Zweite Vize-Präsident von Afghanistan, Sarwar Danisch, hat uns eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Außerdem hat sich die Politikerin Farkhunda Zahra Naderi dazu bereit erklärt, meine Studiengebühren an einer privaten Universität zu übernehmen. Meine Situation hat sich verbessert. Ich gehe zur Uni und wohne mit meiner Familie in Kabul. Mein Mann hat einen Job gefunden und mein Sohn besucht eine Privatschule.
Nach ihrem Abschluss will Jahan den Frauen in ihrem Heimatdorf helfen
– ein Studium ist dort für die weibliche Bevölkerung keine Selbstverständlichkeit.
