Statistik für 2022 Risikofaktor geringe Bildung: Mehr als zwei Millionen Kinder in Deutschland von Armut bedroht

Kinder bekommen bei der Berliner Tafel Joghurt
Kinder bekommen bei einer Ausgabestelle der Berliner Tafel e.V. Joghurt
© Carsten Koall / DPA
In Deutschland waren 2022 fast 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen armutsgefährdet. Das hat das Statistische Bundesamt nun veröffentlicht – und gleich den größten Risikofaktor benannt.

Im vergangenen Jahr waren in Deutschland knapp 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren armutsgefährdet. Das entspricht einer Armutsgefährdungsquote von 14,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Wie stark Kinder und Jugendliche von Armut bedroht sind, hänge auch von der Bildung ihrer Eltern ab. Nach Angaben der Behörde betrug die sogenannte Armutsgefährdungsquote von Kindern und Jugendlichen, deren Eltern über einen niedrigen Bildungsabschluss wie etwa einen Haupt- oder Realschulabschluss ohne beruflichen Abschluss als höchsten Abschluss verfügten, im vergangenen Jahr 37,6 Prozent.

Bei den unter 18-Jährigen mit Eltern mit einem mittleren Bildungsabschluss waren hingegen nur 14,5 Prozent armutsgefährdet. In diese Gruppe fallen Eltern mit Bildungsabschlüssen wie einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder dem Abitur. Hatten die Eltern etwa einen Meistertitel oder ein abgeschlossenes Studium, waren nur noch 6,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Armut bedroht.

Bei diesem Einkommen droht Armut

Als armutsgefährdet gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 1250 Euro netto im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren waren es 2625 Euro netto im Monat.

Weitere Quelle: "Destatis.de".

DPA
tkr