"Jede weitere Aktion durch unser Gericht wäre unangemessen", schrieb Richter Stanley Birch in der Begründung. Es war das vierte Mal seit der vergangenen Woche, dass die 12 Richter über einen Antrag der Eltern Schiavos, Bob und Mary Schindler, zu entscheiden hatten.
Die Richter des 11. US-Bezirksberufungsgerichts in Atlanta waren überhaupt erst durch eine Gesetzesinitiative in dem seit 15 Jahren andauernden Rechtsstreit zuständig geworden, die von Kongress und Präsident George W. Bush im Eilverfahren verabschiedet wurde. Der Rechtsweg durch die Instanzen im Staat Florida war da erschöpft. Birch kritisierte Bush und Kongress für Einmischung in den juristischen Prozess, indem er schrieb: "Bei der Lösung der Schiavo-Kontroverse komme ich zu dem Schluss, dass trotz der ernsthaften und selbstlosen Beweggründe die Legislative und Exekutive nachweislich auf eine Art und Weise gehandelt haben, die im Gegensatz zum Entwurf der Gründungsväter für das Regieren eines freien Volkes steht - unserer Verfassung."
Das Berufungsgericht in Atlanta entschied in der vergangenen Woche bereits drei Mal gegen Schiavos Eltern, Bob und Mary Schindler, die eine sofortige Wiedereinsetzung der Magensonde fordern. Die Entfernung der Sonde hatte Terris Ehemann Michael Schiavo in einem langjährigen Rechtsstreit durchgesetzt. Er macht geltend, dass seine von den Ärzten für hirntot erklärte Frau, die seit 15 Jahren im Wachkoma liegt, nicht hätte künstlich am Leben gehalten werden wollen.
Birch erklärte, die Schindlers und der Kongresses hätten sich leidenschaftlich und aufrichtig für die Patientin eingesetzt, doch sei nun die Zeit gekommen, loszulassen. Für die Annahme des Eilantrags wären sieben der zwölf Richterstimmen nötig gewesen. Wie die Abstimmung verlief, wurde nicht mitgeteilt.