Revier in der Stadt Frauen am Eisbach: Surferinnen erobern in München ihr Revier

Surferin Jojo Druskeit springt in die Welle.
Jojo Druskeit ist mit 17 Jahren eine der jüngsten Surferinnen am Eisbach in München. Immer mehr junge Frauen trauen sich in die Welle – und springen dieselben beeindruckenden Tricks wie ihre männlichen Kollegen. 
© Sandra Steh / stern
Der Münchner Eisbach war lange ein Revier für surfende Männer. Das ändert sich langsam, immer mehr Surferinnen trauen sich die Welle zu.

Dieser Text stammt aus dem stern-Archiv und erschien zuerst im September 2023. Weil der Eisbach im aktuellen Beachatlas-Ranking auf Platz 45 der 100 schönsten Strände der Welt landete, veröffentlichen wir ihn an dieser Stelle erneut. 

Es ist prügelheiß an diesem Mittag in der Münchner Innenstadt. Auf der Eisbachbrücke lässt sich eine riesige Menschentraube von der Sonne den Nacken verbrennen, denn das, was sie im reißenden Wasser unter der Brücke sehen, ist zu spektakulär, um aus der sengenden Hitze zu flüchten: Die Eisbachwelle gilt als meistfotografierte Welle weltweit und einer der Orte, an denen sich München ungewohnt lässig zeigt.

München ist fast 500 Kilometer vom Meer entfernt und Surfmetropole. Dass jemand barfuß mit dem Surfbrett unter dem Arm Rad fährt, wundert hier niemanden. Aber die Welle ist nicht mehr das, was sie einmal war. An ihren Rändern reihen sich immer mehr Füße zu einer Warteschlange – und immer mehr von ihnen gehören Frauen.