Dieser Text erschien ursprünglich im Januar 2022, als sich Virginia Roberts Giuffre außergerichtlich mit dem britischen Königspalast auf eine Abfindung in Millionenhöhe geeinigt hatte. Das inzwischen verstorbene Epstein-Opfer soll von Ghislaine Maxwell als Minderjährige zu Sex mit Prinz Andrew genötigt worden sein, der die Vorwürfe abstreitet. Weil der Fall Epstein nun auch Donald Trumps Regierung in Bedrängnis bringt – seine Wählerbasis fordert die Veröffentlichung der von Trump zurückgehaltenen Unterlagen zum Netzwerk des toten Playboys und Pädophilen – erklärte das US-Justizministerium diese Woche, Epsteins Ex-Komplizin Maxwell durch Trumps ehemaligen Anwalt und heutigen stellvertretenden Generalstaatsanwalt Todd Blanche im Gefängnis befragen zu wollen. Blanche traf sich am Donnnerstag und Freitag in Florida mit der 63-Jährigen. Sie verbüßt derzeit eine Haftstrafe von 20 Jahren unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen.
"Zwei Häuser, gleich an Würdelosigkeit …" So lassen sich – frei nach dem Prolog aus Shakespeares Drama "Romeo und Julia" – die Qualen der Häuser Maxwell und Windsor im 21. Jahrhundert treffend beschreiben. Im Gleichschritt marschierend, versinken beide Familien immer tiefer in Schmach und Schande.