Hamburg Vor dem Schanzenfest brennen die Autos

In Hamburg steht das alljährliche Schanzenfest vor der Tür. Die Polizei rechnet wieder mit Krawallen und beugt vor. Eine erneute Serie von brennenden Autos im Vorfeld konnte aber auch sie nicht verhindern.

Einen Tag vor dem Schanzenfest hat sich die Hamburger Polizei auf mögliche Krawalle vorbereitet. "Aus Erfahrung der vergangenen Jahre rechnen wir damit, dass es zu Ausschreitungen kommen wird", sagte ein Sprecher der Behörden am Freitag. In diesem Fall könne die Polizei schnell und konsequent einschreiten. Die genaue Zahl der Einsatzkräfte wollte er nicht nennen. Es sei Verstärkung aus anderen Bundesländern sowie von der Bundespolizei angefordert worden. Er gehe davon aus, dass es tagsüber friedlich bleibe, betonte.

Bereits vor der Veranstaltung seien 20 Aufenthaltsverbote gegen verurteilte Straftäter der vergangenen Feste ausgesprochen worden, sagte der Sprecher weiter. Mit 42 Personen seien Gespräche geführt worden, darunter mit jungen Gewalttätern, die bereits im Zusammenhang mit dem Schanzenfest aufgefallen seien.

Im Vorfeld des Events setzte sich unterdessen die Reihe von Autobränden in Hamburg fort: Unbekannte Täter zündeten in der Nacht zum Freitag 17 Fahrzeuge an. Zwei weitere Wagen wurden von der Hitze beschädigt. 9 der 17 Autos brannten komplett aus. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Schon in der Nacht zum Donnerstag waren sieben Fahrzeuge in Flammen aufgegangen. Seit Anfang des Jahres brannten in der Hansestadt somit bereits mehr als 100 Autos. Ob die Anschlagsserie mit dem Schanzenfest im Zusammenhang steht, ist nicht geklärt.

Schanzenviertel wird zum Kontrollgebiet

Das gesamte Schanzenviertel wird von Samstag 18 Uhr bis Sonntag acht Uhr früh zum Kontrollgebiet erklärt. Das bedeutet: Die Polizei darf Identitäten und mitgeführte Sachen ohne dringlichen Tatverdacht feststellen. In den vergangenen Jahren hatte es beim Schanzenfest regelmäßig Ausschreitungen gegeben. 2009 waren mehrere Personen festgenommen worden, Scheiben mehrerer Geschäfte wurden eingeschlagen und die Auslagen geplündert. Mehrere Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt.

DPA
mre/APN/DPA