Der Mann, der an in Idar-Oberstein einen Tankstellenwärter erschossen hat, steht nun vor Gericht. Der Psychoanalytiker Heribert Blaß erforscht, wie Menschen voller Hass auf den Staat zu Mördern werden können.
Herr Blaß, einer Ihrer Vorträge hat den Titel: "Ich hasse, also bin ich". Was brachte Sie dazu, den Hass zu erforschen?
Hass ist eine sehr starke menschliche Triebkraft, die in meinem klinischen Alltag häufig auftaucht. Ich bin nicht nur Psychoanalytiker, sondern auch Arzt für Psychiatrie und Psychosomatik für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Viele der Symptome, die meine Patienten mitbringen, sind zwar nicht unmittelbar als Hass erkennbar, haben aber damit zu tun. Beispielsweise der Hass auf sich selbst in Form von Selbstverletzung und Ritzen. Manche Patienten leiden unter Hass-Fantasien.