Vergangenen Donnerstag bekam die deutsche Aktivistin Anja Windl Post: Gegen sie wurde ein zweijähriges Aufenthaltsverbot in Österreich ausgesprochen. Die 28-jährige Psychologiestundentin lebt seit sieben Jahren in Klagenfurt und war Teil der Letzten Generation. Die Gruppe löste sich vergangenen Sommer auf. Dennoch laufen strafrechtliche Ermittlungen wegen Verdacht der kriminellen Vereinigung und Sachbeschädigung. Ein Urteil ist noch nicht gefallen.
In dem Bescheid des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl, der dem stern vorliegt, wird die Entscheidung, sie des Landes zu verweisen, mit verschiedenen Aktionen begründet, an denen Windl teilgenommen hat. Zuletzt wurde im Januar über einen Protest gegen die Koalitionsverhandlungen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) mit der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ) berichtet. Windl und weitere Aktivistinnen beschmierten die ÖVP-Parteizentrale mit Kot und dem Slogan "Hier stinkt’s nach brauner Scheiße".
Windl und ihr Rechtsanwalt haben gegen das Aufenthaltsverbot Beschwerde eingelegt. Hier erzählt sie ihre Perspektive auf die Situation.