Ulmer Münster Männer pinkeln eine Kirche kaputt - schämt Ihr euch nicht?

Das Ulmer Münster leidet. Weil Wildpinkler gegen das Gebäude urinieren, wird nach und nach die Bausubstanz zerstört. Liebe Männer, öffentliche Pinkelei mitten in der Stadt ist echt asozial.

Im ersten Moment klingt es lustig. Wildpinkler strullern Kirche kaputt - höhö. Aber so witzig ist das gar nicht. Denn für das Ulmer Münster ist die Pinkelei ein echtes Problem. Und es stinkt zum Himmel. Das schöne, gotische Gebäude stirbt den langsamen Säuretod. Und das, weil Männer nicht an sich halten können. Wildpinkler sorgen dafür, dass der uralte Sandstein zerfressen wird. Hallo?! Das ist ein Stück Geschichte, das ihr da niederpinkelt!

Wir reden hier ja nicht über irgendein Gebäude, sondern über ein Gotteshaus aus dem 14. Jahrhundert. Die Kirche ist die größte evangelische Kirche Deutschlands und hat mit 161,53 Metern den höchsten Kirchturm der Welt. Sogar ein Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg, der rund 80 Prozent der historischen Altstadt zerstört hat, konnte dem Gebäude nichts anhaben. Und nur, weil Männer "markieren" müssen, zersetzt sich die Substanz dieses imposanten Bauwerks.

Zugegeben, manchmal sind Frauen neidisch auf das Im-Stehen-Pinkeln. Zum Beispiel im Sommer, wenn beim Grillen mit Freunden im Park mal wieder keine Toilette in der Nähe ist und man sich zum Pinkeln einen geeigneten Platz tief im Busch oder hinter einem großen Baum suchen, sich ins Gras hocken und dabei noch aufpassen muss, sich nicht auf die Schuhe zu pinkeln. Oder auf Festivals, wenn man mit ekligen, vollgekackten Dixi-Klos zu kämpfen hat oder die Schlange vor der Toilette mal wieder endlos ist und man so lange warten muss, bis einem fast die Blase platzt. Und sogar im Winter würden manche Damen lieber im Stehen ihren Namen in den Schnee pinkeln anstatt nur das "Engelchen" zu machen. Geht aber nicht. Doch nur, weil Männer es können, heißt das doch nicht, dass sie es auch tun müssen. Und wenn, sollten sie sich zumindest über die Konsequenzen im Klaren sein.

Wildpinkeln kann teuer werden

Denn getreu dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein" reichert die aggressive Harnsäure dort, wo gepinkelt wird, Nitrat an. Und das führt im Falle des Ulmer Münsters zu Absprengungen. Klar, es ist menschlich, wenn die Blase drückt. Es ist auch verständlich, wenn man sich mal an anderen Orten als der Toilette erleichtert. Aber ernsthaft: Sucht euch ein stilles Örtchen oder geht wenigstens in die Natur. Einen jahrhundertealten Sandstein kann man nicht einfach so ersetzen. Was ab ist, ist ab. Und wenn es unbedingt eine Hauswand sein muss zum Pinkeln, nehmt doch die neben eurer Eingangstür. Und guckt dann mal wie eure Nachbarn drauf reagieren!

Mal abgesehen davon, dass der Urin bestialisch stinkt, kann die Männerpinkelei auch teuer werden. Die Stadt Ulm hat das Bußgeld für Wildpinkler von 50 Euro auf 100 Euro verdoppelt. Vielleicht habt ihr Wildpinkler ja Glück und die Stadt kauft von dem Geld mehr öffentliche Pissoirs. Bis dahin aber: Reißt euch zusammen, Männer. Nicht nur, dass ihr ein historisches Bauwerk regelrecht kaputtstrullert - euren Urin müssen andere auch wieder wegmachen. Also, in Gottes Namen: Lasst die öffentliche Pisserei sein!