Missbrauchsdebatte auf Kirchentag Opfer-Vertreter sorgt für Eklat

Der Vorsitzende eines Netzwerks Betroffener von sexualisierter Gewalt forderte auf dem Kirchentag, die zentrale Debatte über den Missbrauch in der katholischen Kirche abzubrechen. Zuvor verteilte Flugblätter mit Opfer-Porträts wurden von Helfern umgehend eingesammelt.

Eine Opfer-Initiative hat die zentrale Veranstaltung über Missbrauch in der katholischen Kirche auf dem Ökumenischen Kirchentag gestört. Zum Auftakt der emotional aufgeheizten Veranstaltung in der rund 6000 Menschen fassenden Messehalle C1 am Freitag in München ging Norbert Denef, Vorsitzender des Netzwerks Betroffener von sexualisierter Gewalt, vor das Podium und forderte lautstark den Abbruch der Veranstaltung.

Denef kritisierte, dass bei der Diskussion die Opfer nicht selbst vertreten seien und zudem die Diskussion über die Institution Kirche zu sehr im Vordergrund stehe. Zuvor waren vor der Bühne Flugblätter mit Porträtfotos von Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester auf den Boden gelegt worden. Kirchentagshelfer sammelten die Flugblätter allerdings umgehend ein.

DPA
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