So viele Frauen wie eine Woche Tage hat: Ein 46-jähriger Brite lebt mit sieben "Gattinnen" unter einem Dach. Das brachte der Sender BBC ans Licht, der den selbst ernannten Rabbi Philip Sharp und seine Partnerinnen jetzt für eine Dokumentarserie über ländliches Leben in deren Haus nahe der Küstenstadt Brighton besuchte.
Illegal sei die Multi-Partnerschaft nicht, wie die Zeitung "Daily Telegraph" schreibt: Die Ehen seien "nur vor Gott geschlossen" worden, nicht aber auf dem Standesamt. Der Familienvater und Möbelverkäufer halte sich für die Reinkarnation eines Königs aus dem Alten Testament. Er glaube, dass ihm viele Ehefrauen zustünden.
Unregelmäßigkeiten
Allerdings hätten die Behörden inzwischen Hinweise auf "Unregelmäßigkeiten" bei der Nutzung von Wohltätigkeitsgeldern erhalten. Britische Zeitungen brachten am Donnerstag ein BBC-Foto der Großfamilie mit den Frauen Judith, 47, Tracey, 38, Chava, 62, Margo, 36, Vreni, 36, Hannah, 49 und Karyn, 27.
SMS bei Wunsch nach Sex
"Wir haben einen Dienstplan fürs Abwaschen und Kochen", sagte Judith den Reportern. "Aber nicht für den Sex, da hat jede Ehefrau ihre eigene Zeit." Solange sie sich nicht an den Mann "klammern" würden, könnten sie jederzeit ihren Wunsch nach Sex deutlich machen. Eine der Frauen tue das zum Beispiel per Kurzmitteilung.
Sharp sagt, es sei nicht einfach, bei sieben Frauen "Harmonie in einen Haushalt" zu bringen. "Das verlangt dir viel ab und es vergrößert dein Herz", so der frühere Antiquitätenhändler. Mit im Haushalt leben auch fünf kleine Kinder. Bis vor sieben Jahren war Sharp tatsächlich auch standesamtlich verheiratet. Aus dieser Ehe hat er bereits fünf Kinder.
Wahre Liebe oder Betrugsmanöver?
Die Organisation Fair, die in Großbritannien religiöse Sekten und Kulte beobachtet, charakterisierte die "Viel-Ehe" als Betrugsmanöver zur Erlangung von Spendengeldern. Sharp gebe sich als "Kultführer" aus und "nutzt die Naivität und Verletzbarkeit von Menschen aus, um sich deren Geld anzueignen".