In Frankfurt und Hamburg haben junge Leute nach dem Vorbild der finanzmarktkritischen New Yorker Aktivisten Protest-Camps eingerichtet. In Hamburg campieren mehr als ein Dutzend Demonstranten in Zelten vor der HSH-Nordbank, bestätigte eine Polizeisprecherin am Montag. Die Polizei werte die Demonstration als Versammlung und versuche, einen Ansprechpartner zu finden, mit dem über das weitere Vorgehen gesprochen werden kann.
Nach Auskunft eines Teilnehmers wurde die Aktion am Montag offiziell als Demonstration angemeldet. Die ersten jungen Leute seien spontan am Samstagabend nach der großen Demonstration vom Rathausmarkt zum Gerhard-Hauptmann-Platz gezogen und hätten dort ein Zelt aufgeschlagen. Einige hätten auch ganz im Freien übernachtet. Seitdem seien immer mehr Zelte dazugekommen.
In Frankfurt zelten ebenfalls seit Samstag Anhänger der globalisierungskritischen Attac-Bewegung vor der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie in der benachbarten Parkanlage. Die Polizei sprach von etwa 70 Teilnehmern, ein Attac-Mitglied berichtete von 150 Menschen. Sie wollen zunächst bis Mittwoch campieren. Weitere Demonstrationen sind für Samstag geplant. Am Wochenende hatten in mehreren deutschen Städten zehntausende Menschen gegen die Macht der Finanzmärkte demonstriert.