94.3 RS2 Misslungene Aktion – Radiosender muss klarstellen: "Corona leider noch nicht vorbei"

Eine Person sitzt vor einem Radio-Mikrofon
Mit dem Kopfkino und dem Szenario einer virusfreien Zukunft wollte der Radiosender Mut machen (Symbolbild)
© Nicola Katie / Getty Images
Eine Berliner Radiostation wagte ein Experiment und inszenierte eine Welt, in der die Corona-Pandemie überstanden scheint. Nicht bei allen kam das gut an.

Ist Corona vorbei? Der Berliner Radiosender 94.3 RS2 hat mit einem Aktionstag und einer Zeitreise ins Jahr 2022 für Wirbel gesorgt. Wetter, Nachrichten, Verkehr und andere Inhalte bezogen sich am Donnerstag, laut Sender, auf eine fiktive Zukunft, in der die Corona-Pandemie zu Ende sei. "Aufgrund vieler Anfragen möchten wir darauf hinweisen, dass Corona leider noch nicht vorbei ist", hieß es nun auf der Homepage des Senders. Ab 18 Uhr sollte nach dem Experiment wieder das reguläre Programm laufen.

Bei Radio RS2 ist Söder Bundeskanzler

In der fiktiven Zeitreise ist nicht nur Corona überstanden, es gibt auch einen Bundeskanzler Markus Söder (CSU), Elon Musk plant einen Weltraumbahnhof in Brandenburg und Franziska Giffey (SPD) ist Berliner Bürgermeisterin.

Offenbar hatten einige Hörer jedoch nicht verstanden, dass das Programm nicht ernst gemeint war: Es gab Anrufe bei Behörden und dem Sender, wie der zuständige Geschäftsführer Armin Braun der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Aktion sollte eigentlich nur unterhalten und eine Pandemie-Pause anbieten.

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Hintergrund war laut dem Sender der Wunsch eines acht Jahre alten Mädchens aus Berlin-Wilmersdorf. Das habe sich gewünscht, dass Corona vorbei sei. Mit dem Kopfkino und dem Szenario einer virusfreien Zukunft wollte der Sender demnach Mut machen. "Wir haben damit gerechnet, dass es nicht bei allen gut ankommt", sagte Braun über die Aktion. "Es polarisiert." Im Netz reichten die Kommentare von "totaler Blödsinn" bis "Ich finde es witzig."

DPA
km