Kindergesundheit Übergewicht bei Brandenburger Schülern nimmt in Schulzeit zu

Der Kinder- und Jugendgesundheitsbericht Brandenburg liefert einen Überblick über die gesundheitliche Situation der rund 421.000
Der Kinder- und Jugendgesundheitsbericht Brandenburg liefert einen Überblick über die gesundheitliche Situation der rund 421.000 Kinder und Jugendlichen im Land (Archivbild). Foto
© Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Der neue Bericht zur Kinder- und Jugendgesundheit zeigt, wie die gesundheitliche Lage in Brandenburg ist. Dabei geht es auch um das Problem des Übergewichts. Wie hat es sich entwickelt und warum?

Der Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher in Brandenburg hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Rund 30 Prozent der Schulabgängerinnen und Schulabgänger waren im Jahr 2023 übergewichtig, wie aus dem neuen Kinder- und Jugendgesundheitsbericht des Landes Brandenburg hervorgeht. Im Jahr 2018 hatten noch etwa 27 Prozent der Schulabgänger Übergewicht. 

Der Anteil steigt aber auch während der Schulzeit deutlich: Erst zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler hatten im Jahr 2023 bei der Schuleingangsuntersuchung Übergewicht im Vergleich zu den 30 Prozent zur Untersuchung zum Ende der Schulzeit. Zugleich nehme die körperliche Aktivität mit dem Alter ab. Weniger als die Hälfte der Jugendlichen trieb demnach 2023 regelmäßig Sport.

Ministerin: Zahl zum Übergewicht sollte wachrütteln

"Wir sehen, dass körperliche Aktivität vom Schuleintritt bis zum Schulabgang deutlich abnimmt", sagte Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) bei einem Fachtag zum Thema Kindergesundheit. Über den Anteil von rund 30 Prozent übergewichtiger Jugendlicher, die 2023 die Schule verließen, sagte sie: "Das ist eine Zahl, die uns wachrütteln sollte." Wenn Bewegung Spaß mache, dann funktioniere Gesundheitsförderung.

Die Amtsärztin des Landkreises Oberhavel, Simone Daiber, geht in dem Bericht auf Gründe für das Übergewicht ein. "Seit der Pandemie ist bei Schülerinnen und Schülern ein deutlicher Anstieg des Übergewichts zu verzeichnen, was wohl am ehesten auf veränderte Bewegungsgewohnheiten und die vermehrte Nutzung digitaler Medien zurückzuführen ist", sagte Daiber.

Kinder konsumieren mehr Medien als sie sollten

Der Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen lag 2023 bei 30 Prozent der Kinder im Einschulungsalter über den täglichen Empfehlungen. Sie sehen für Vier- bis Fünfjährige maximal 30 Minuten pro Tag vor, für Sechs- bis Achtjährige maximal 45 Minuten pro Tag, für Neun- bis Elfjährige maximal eine Stunde pro Tag und für Zwölfjährige und ältere Kinder maximal zwei Stunden pro Tag.

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Der Bericht kommt auch zu dem Schluss, dass psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen zunehmen.

dpa