In Hamburg ist die Zahl der Organspenden im vergangenen Jahr leicht gestiegen. 2024 wurden in der Hansestadt 160 Organe gespendet, wie aus Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht. Im Jahr davor waren in Hamburg mit 154 weniger Organe gespendet worden - 2022 waren es sogar nur 96.
Die Zahlen schwanken allerdings - vor fünf Jahren (2020) waren es elf entnommene Organe mehr (171) als 2024, wie aus einer Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage eines CDU-Abgeordneten vom 30. September zur Entwicklung der aktuellen Organspendenzahlen in der Hansestadt hervorgeht.
Leber in Hamburg am häufigsten transplantiert
In 161 Fällen sei es nach Zahlen für das vergangene Jahr zu Organübertragungen in der Hansestadt gekommen. Die Organe waren demnach vorher bundesweit sowie im Ausland entnommenen worden, hieß es weiter. Das sind 22 mehr als 2020 (139 Transplantationen). 2023 waren es mit 162 ähnlich viele wie 2024.
Die Leber war das im vergangenen Jahr in Hamburg am häufigsten transplantierte Organ. In der Hansestadt waren laut Zahlen der DSO 62 davon transplantiert worden - gefolgt von Nieren (56), Herz (22) und Lunge (19).
Hamburg will Spende bekannter machen
Die zuständige Behörde führe den Angaben zufolge regelmäßig öffentliche Aktionen durch, um die Bekanntheit des Organspenderegisters zu steigern. "Hierzu werden Anzeigen in den Sozialen Medien geschaltet sowie Informationsmaterial und Postkarten in Gastronomie, kulturellen Einrichtungen sowie Bücherhallen und Kundenzentren verteilt."
Die zuständige Behörde veranstalte rund um den Tag der Organspende regelmäßig Aktionstage in Hochschulen und Universitäten. Zudem gibt es Informationen durch Plakate, Flyer und die Ausgabe von Organspendeausweisen.

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Neuer Anlauf für Widerspruchslösung
Dem Senat ist es laut eigener Aussage "ein bedeutendes Anliegen, die Organspende zu stärken". Dazu habe der Senat auf Landesebene bereits Maßnahmen ergriffen, wie er sich auch auf Bundesebene für die "Widerspruchslösung" einsetzt, heißt es in der Antwort auf die CDU-Anfrage.
Nordrhein-Westfalen und sieben weitere Bundesländer - Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen - starteten erst Ende September einen neuen Anlauf für eine Widerspruchslösung bei der Organspende. Auf die Weise würden alle volljährigen Menschen in Deutschland als Organspender gelten, sofern sie dem nicht widersprochen haben.
Zwischen den dringend benötigten Spenderorganen und der tatsächlichen Zahl von Organspenden klafft nach wie vor eine große Lücke. Nach Angaben von Eurotransplant warteten Anfang 2025 rund 8.300 Patientinnen und Patienten in Deutschland auf ein Spenderorgan.