Handball-Bundesliga Hamburg unterliegt Kiel – "Es tut brutal weh"

Elias Ellefsen a Skipagøtu erzielte elf Tore für den THW. Foto: Frank Molter/dpa
Elias Ellefsen a Skipagøtu erzielte elf Tore für den THW. Foto
© Frank Molter/dpa
Drama bis zur letzten Minute: Der HSV Hamburg kratzt am Punkt, der THW Kiel jubelt dank 4:0-Lauf und Elf-Tore-Mann Elias Ellefsen á Skipagøtu. Welche Kleinigkeiten das Spiel kippen ließen.

Am Ende war es so wie eigentlich immer: Die Spieler des THW Kiel tanzten im Kreis und bejubelten den Sieg im kleinen Nordderby der Handball-Bundesliga gegen den HSV Hamburg. Mit großem Kampf und einem 4:0-Tore-Lauf in den letzten Minuten hatte der Rekordmeister noch mit 27:25 (16:14) gewonnen. Doch nicht wenige der 10.104 Zuschauer in die Kieler Arena hatten das deutliche Gefühl: Diese Partie hätte auch ganz anders ausgehen können.

"Es tut brutal weh", sagte der Hamburger Kapitän Niklas Weller nach den 60 spannenden Minuten: "Und das zeigt, wie dicht wir dran sind." Am Ende waren es "ein, zwei Situationen und Kleinigkeiten", die gefehlt hätten, gab der Kreisläufer, der einst im Nachwuchs der "Zebras" gespielt hatte, zu Protokoll.

Kleinigkeiten entscheiden ein spannendes Spiel

Zu diesen Kleinigkeiten zählte unter anderem ein Wurf von Nicolaj Jörgensen auf das leere Tor der Gastgeber, der ebenso nur am Pfosten landete wie ein Versuch von Rechtsaußen Frederik Bo Andersen. Dazu machten die Hamburger elf technische Fehler, die Kieler nur deren fünf.

"Der THW schafft es am Ende des Tages immer wieder, gute Situationen zu kreieren", zollte Weller Respekt. Und so stand beim Abpfiff die achte Hamburger Niederlage im neunten Spiel nach der Rückkehr in die Bundesliga in den Büchern. Zumindest ein Unentschieden wie beim 28:28 im Heimspiel der Saison 2023/24 wäre für die Hanseaten aber durchaus im Bereich des Möglichen gewesen.

Hamburg hat die Kieler Rückraumwerfer im Griff

"Wir haben das am Ende schlau gemacht", sagte der mit elf Toren überragende Kieler Elias Ellefsen á Skipagøtu. Auf das wuchtige Spiel der Kieler mit den Rückraumwerfern Emil Madsen, Eric Johansson, Harald Reinkind und Nikola Bilyk hatten sich die Gäste blendend eingestellt. Das Quartett kam gemeinsam nur auf fünf Treffer. Doch das Tempo und der Spielwitz des Färingers Ellefsen á Skipagøtu waren am Ende die entscheidenden Unterschiede.

Der 23-Jährige erhielt am Ende ein Sonderlob von seinem Trainer Filip Jicha, weil der Regisseur "immer Gefahr ausgestrahlt und das Spiel an sich gerissen hat. Das war heute unglaublich wichtig". Der Hamburger Coach Torsten Jansen schwankte dagegen zwischen "schade und stolz. Es war ein super Spiel, spannend, hart umkämpft – und trotzdem bin ich traurig, dass wir nichts mitgenommen haben."

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

Wollen Sie nichts mehr vom stern verpassen?

Persönlich, kompetent und unterhaltsam: Chefredakteur Gregor Peter Schmitz sendet Ihnen jeden Mittwoch in einem kostenlosen Newsletter die wichtigsten Inhalte aus der stern-Redaktion und ordnet ein, worüber Deutschland spricht. Hier geht es zur Registrierung.

THW nach dem dritten Sieg in der Spitzengruppe

Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel steht der THW mit 6:0 Punkten dort, wo er sich am liebsten sieht: in der Spitzengruppe der Tabelle. Und auch die Hamburger, die mit einem Spiel mehr und 4:4 Zählern im Mittelfeld platziert sind, können mit dem Start in die Spielzeit durchaus zufrieden sein.

Das nächste Spiel steht für die Kieler am Donnerstag (19.00 Uhr/Dyn) auf dem Programm. Dann geht es zu einem weiteren Nordduell zur TSV Hannover-Burgdorf. Die Hamburger haben am Freitag (19.00 Uhr/Dyn) den TBV Lemgo Lippe zu Gast.

dpa