Der Rüstungskonzern Rheinmetall will bald über eine Übernahme der Lürssen-Militärwerften entscheiden. "Wir sind interessiert, unser Produktportfolio zu erweitern und wir werden in wenigen Wochen eine Entscheidung treffen, wo wir investieren, in welches Unternehmen wir investieren", sagte Vorstandschef Armin Papperger dem ZDF-Magazin "Wiso". Der Konzern wolle in den Marine-Bereich einsteigen. Papperger zufolge soll die Entscheidung in zwei bis drei Wochen bekanntgegeben werden. Der Kauf des militärischen Bereichs des Bremer Schiffsbauers Naval Vessels Lürssen (NVL) sei eine Option, so der Vorstandschef.
Nach Medienberichten plant Rheinmetall einen Kauf der Militärwerften. Demnach laufen Gespräche mit NVL. Die beiden Unternehmen äußerten sich dazu bislang nicht. Allerdings informierte der Bremer Schiffsbauer in einem internen Schreiben jüngst die Belegschaft, dass es Beratungen über eine mögliche Konsolidierung gibt. Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf baut bisher keine Schiffe, macht aber bereits Geschäfte mit der Marine, etwa mit Schiffsgeschützen und mit Lasermodulen.
Die private Werftengruppe Lürssen ist seit Oktober 2021 zweigeteilt in die Marinesparte NVL und in eine Jachtsparte. Die NVL ist auf die Konstruktion und Fertigung von Marine- und Behördenschiffen für die Deutsche Marine und Kunden weltweit spezialisiert. In Deutschland gehören zu NVL vier Werften: die Peene-Werft in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern), Teile von Blohm+Voss und die Norderwerft in Hamburg sowie die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven.