Statistik Vernachlässigung häufigster Grund für Kindeswohlgefährdung

Vernachlässigung war der häufigste Grund für Kindeswohlgefährdung (Archivbild). Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa
Vernachlässigung war der häufigste Grund für Kindeswohlgefährdung (Archivbild). Foto
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Rund 2.700 Kindeswohlgefährdungen wurden 2024 im Norden festgestellt. Ein Grund wurde besonders häufig genannt.

Die Jugendämter in Schleswig-Holstein haben im vergangenen Jahr 2.721 Kindeswohlgefährdungen festgestellt. Bei 63 Prozent fanden sich Anzeichen für Vernachlässigung, wie das Statistikamt Nord mitteilte. Dabei handelt es sich beispielsweise um fehlende erzieherische Einflussnahme bei unregelmäßigem Schulbesuch oder um unzureichende Pflege und Versorgung des Kindes, etwa mit Nahrung, sauberer Kleidung und Hygiene.

Weitere oder ergänzende Gefährdungen waren den Angaben zufolge psychische Misshandlung (38 Prozent aller Fälle), körperliche Misshandlungen (23 Prozent) und sexuelle Gewalt (fünf Prozent). Pro Fall der Kindeswohlgefährdung können demnach mehrere Ursachen angegeben werden.

Bei mehr als der Hälfte wurde eindeutige Gefährdung ermittelt

Kindeswohlgefährdung liegt den Angaben zufolge vor, wenn eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes oder Jugendlichen eingetreten oder mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten ist und diese Situation von den Sorgeberechtigten nicht abgewendet wird oder werden kann.

Bei 57 Prozent der betroffenen Minderjährigen wurde eine eindeutige Gefährdung des Kindeswohls ermittelt. In den übrigen Fällen war eine Gefahr nicht auszuschließen

37 Prozent der unterstützten jungen Menschen waren demnach jünger als sechs Jahre alt. 23 Pro­zent waren im Alter von sechs bis unter zehn Jahren und 40 Prozent im Alter von zehn bis unter 18 Jahren.

dpa