Die Evangelisch-lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat eine neue Kirchenleitung. Die Landessynode hat zum Auftakt ihrer Tagung aus ihrer Mitte 13 Kirchenparlamentarier in dieses Leitungsgremium gewählt, wie die Nordkirche mitteilten.
Sie kommen aus dem Kreis der haupt- und der ehrenamtlichen Mitarbeitenden und werden in den nächsten sechs Jahren die Nordkirche führen und verwalten. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Bischöfin Kirsten Fehrs, Bischöfin Nora Steen und Bischof Tilman Jeremias gehören aufgrund ihrer Ämter der Kirchenleitung automatisch an.
Diskussion über Änderung zu Prävention
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt würdigte die Bereitschaft der Gewählten, für die Kirchenleitung zu kandidieren und damit große Verantwortung zu übernehmen. Zuvor hatte sie den Mitgliedern der scheidenden Kirchenleitung gedankt. Sie hätten in den vergangenen Jahren mit großem Verantwortungsbewusstsein dazu beigetragen, dass die Nordkirche ihren Weg in bewegten Zeiten klar und zugewandt gestaltet habe.
Am Nachmittag diskutierte die Synode über ein Kirchengesetz zur Änderung des Präventionsgesetzes. Dabei geht es nach Angaben der Nordkirche um die Überführung einer Richtlinie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Betroffene sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie in Nordkirchenrecht. "Die Nordkirche hat sich schon früh ihrer Verantwortung gestellt. Nun haben wir die Möglichkeit, gemeinsam bundesweit einheitliche Regeln zu schaffen", sagte die Präses der Landessynode, Anja Fährmann.
Die Gesetzesänderung ermögliche es Betroffenen künftig, auf klare und verbindliche Verfahren vertrauen zu können, sagte sie. "Diese Reform ist ein wichtiger Schritt, um Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und Verantwortung sichtbar wahrzunehmen", sagte Fährmann gemäß einer Pressemitteilung der Nordkirche.