Im deutschlandweiten Vergleich hat Hessen die dritthöchste Homeoffice-Quote unter den Beschäftigten. 2024 arbeiteten hierzulande mehr als ein Viertel der abhängig Beschäftigten (27,4 Prozent) mindestens gelegentlich von zu Hause aus, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden mitteilte. Nur Hamburg und Berlin weisen demnach höhere Homeoffice-Quoten auf.
"Die Balance zwischen Homeoffice und Büropräsenz hat sich in deutschen Unternehmen auf einem stabilen Niveau eingependelt", erklärte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), Dirk Pollert. Zunehmend an Bedeutung gewinne mobiles Arbeiten, etwa wenn Mitarbeiter nach einer Dienstreise von unterwegs oder zu Hause weiterarbeiten, um unnötige Wege in den Betrieb zu vermeiden.
Verbandschef sieht Homeoffice als wertvolle Ergänzung
"Entscheidend dabei ist, dass Vertrauensarbeitszeit vor Stechuhr geht. Es werden Erfolge geschuldet, keine Anwesenheit", ergänzte Pollert. Homeoffice habe sich in vielen Betrieben als wertvolle Ergänzung zur Präsenzarbeit erwiesen. "Es kann Motivation und Produktivität steigern, Fahrzeiten reduzieren und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern."
Einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice lehne die hessische Wirtschaft jedoch ab. Passende Lösungen fänden sich nur durch die doppelte Freiwilligkeit, also wenn Arbeitgeber und Beschäftigte gemeinsam entscheiden, ob und in welchem Umfang Homeoffice möglich sei.
Während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 hatten viele Unternehmen verstärkt auf Homeoffice gesetzt, wie das Landesamt erläuterte. Für insgesamt gut sechs Monate hatte es eine bundesgesetzliche Pflicht für Arbeitgeber gegeben, ihren Angestellten unter bestimmten Bedingungen Homeoffice zu ermöglichen. Ende März 2022 liefen diese Regelungen vollständig aus.