Wissenschaft Senckenberg-Chef: Naturschutz scheitert nicht am Geld

Klement Tockner, Chef von 850 Mitarbeitern aus 45 Nationen (Archivbild). Foto: Tränkner/Senckenberg/dpa
Klement Tockner, Chef von 850 Mitarbeitern aus 45 Nationen (Archivbild). Foto
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Deutschland gibt Milliarden für umweltschädliche Subventionen aus – und fast genauso viel fürs Beseitigen der Folgen, sagt Senckenberg-Direktor Tockner. Er schlägt etwas anderes vor.

Im Naturschutz mangelt es nach Ansicht des Senckenberg-Chefs nicht so sehr an Geld - es werde aber falsch ausgegeben. "Wir finanzieren die Belastung der Natur mit der öffentlichen Hand und dann investieren wir etwa nochmal den gleichen Betrag, um die Umweltschäden wieder zu beseitigen", sagte Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

"Am Geld liegt es nicht", sagte Tockner der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland gebe pro Jahr etwa 67 Milliarden öffentliche Mittel für umweltschädigende Subventionen aus. Gleichzeitig flössen pro Jahr etwa 76 Milliarden Euro in den Naturschutz. "94 Prozent dieser Summe nutzen wir jedoch "fürs Aufräumen"", sagte Tockner: für Abfallwirtschaft, Abwasserreinigung oder die Beseitigung von Umweltschäden. 

Statt sehenden Auges die Umwelt zu schädigen und hinterher die Folgen zu beseitigen, wäre es klüger, vorausschauend zu handeln, sagt Tockner. "Prävention muss auch im Umweltschutz weit mehr Gewicht bekommen." Für die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mit Hauptsitz in Frankfurt arbeiten weltweit 850 Mitarbeiter aus 45 Nationen.

dpa