Das Landgestüt in Redefin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) soll allen Finanzproblemen zum Trotz auch künftig in Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern bleiben. "Eine Privatisierung wird es mit dieser Landesregierung nicht geben", versicherte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) im Landtag in Schwerin.
Im Doppeletat 2026/2027 des Landes seien ungeachtet der schwierigen Haushaltslage 3,7 Millionen Euro für Zuschüssen und Investitionen eingeplant. Auch in der mittelfristigen Finanzplanung spiele das kulturhistorisch bedeutsame Gestüt weiterhin eine Rolle.
Das Land bleibe Eigentümer und steht fest zu seiner Verantwortung für den Standort, es suche nun nach einem Betreiber für das Gestüt. Das Ende Juni gestartete Interessenbekundungsverfahren ziele nicht auf den Verkauf, betonte Backhaus. Mit Sachkompetenz von außen solle der Charakter Redefins als Ort des Pferdesports, der Pferdezucht, der Ausbildung und der Kultur erhalten werden.
Fünf Bewerber für Betrieb des Landgestüts Redefin
Bislang lägen fünf Angebote vor, die nach Fristablauf am 15. Oktober intensiv geprüft würden. "Wir werden genau analysieren, welche Ideen und Perspektiven aufgezeigt werden und dann entscheiden", sagte der Minister.
Das Landgestüt Redefin zähle zu den bedeutendsten historischen Anlagen Mecklenburg-Vorpommerns und ziehe jährlich rund 100.000 Gäste an, unter anderem zu den traditionellen Hengstparaden, Sportveranstaltungen oder den Picknick-Pferde-Sinfoniekonzerten.
Mit einem jährlichen Umsatz von rund 1,2 Millionen Euro an eigenen Einnahmen leiste das Gestüt einen Beitrag zur Finanzierung seiner Aufgaben. Doch reiche das nicht aus und es seien weiterhin öffentliche Mittel erforderlich. Alle noch bestehenden zehn Landgestüte in Deutschland stünden unter finanziellem Druck.